Die Erdbevölkerung wächst rasant. Zusätzlich zur Bevölkerungszahl nimmt auch die Lebenserwartung erheblich zu. Weltweit gibt es dadurch immer mehr ältere Menschen. In den Industrieländern war dieser Trend lange mit sinkenden Geburtenraten verbunden. Während mehr ältere Menschen bei uns leben werden, nimmt der Bevölkerungsanteil jüngerer Menschen insgesamt ab.
Globale Krisen führen ferner zur Zunahme von Migrationsströmen aus den Entwicklungs- in die Industrieländer. Der Zuzug von Migranten kann das Schrumpfen der Bevölkerungszahl aber nur zum Teil ausgleichen. Besonders deutlich wird sich diese Entwicklung in der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter manifestieren.
Die geburtenstarken Jahrgänge, die heute einen großen Teil der Beschäftigten stellen, gehen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten in den Ruhestand. Zugleich rücken weniger Berufseinsteiger nach. Die sinkende Zahl verfügbarer Nachwuchskräfte führt zu einem Mangel an qualifiziertem Fachpersonal und gut ausgebildeten Führungskräften.
Der steigende Fachkräftebedarf kann nicht alleine über die Rekrutierung von jungen Beschäftigten gedeckt werden. Bei den insgesamt älter werdenden Belegschaften gewinnt somit der Erhalt der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit weiter an Bedeutung. Zentrale Ziele für eine solche altersgerechte Arbeit sind die Gestaltung gesundheitserhaltender Arbeitsbedingungen und eine verstärkte Weiterbildungskultur.
Eine stärkere Öffnung des Arbeitsmarkts für Frauen, Ältere, Menschen mit Einschränkungen und Menschen mit Migrationshintergrund wird immer wichtiger. Flexible Beschäftigungsmodelle – wie z. B. Teilzeitangebote oder Jobsharing – sind in Zukunft unerlässlich.