Forstbetrieb München treibt Waldumbau voran: Eichenwald ersetzt Fichtenreinbestand
Forstbetrieb München, 04.10.2024 – Der Forstbetrieb München der Bayerischen Staatsforsten setzt den Waldumbau fort und schafft auf zwei Teilflächen einen klimatoleranten Eichenwald mit einer Gesamtfläche von 1 Hektar. Die Flächen befinden sich in der Nähe von Germering, an der neuen Gautinger Straße und der Pentenrieder Straße. Sie grenzen an eine Forststraße, die besonders bei Spaziergängern und Radfahrern beliebt ist.
Noch in dieser Woche starten die Maßnahmen zum Waldumbau im Forstrevier Gauting: Auf den bislang von Fichten geprägten Waldflächen wird künftig die Eiche gepflanzt. Der Grund für den Wechsel der Baumarten ist klar: Die Fichte kommt in vielen Bereichen mit den klimatischen Veränderungen, wie Hitzeperioden, Trockenheit und Stürmen, nicht mehr zurecht und fällt insbesondere auf der Münchner Schotterebene immer häufiger aus.
In der anstehenden Pflanzsaison wird die Eiche als wichtige klimatolerante Baumart verstärkt eingesetzt. Dank ihrer tiefen Pfahlwurzel kann sie auch aus tieferen Bodenschichten Wasser aufnehmen und bietet bei Stürmen eine größere Standfestigkeit als die flachwurzelnde Fichte. Die Pflanzung erfolgt im späten Herbst, um ideale Wuchsbedingungen für die jungen Eichen zu schaffen. Der Forstbetrieb München plant bereits im Herbst 2024 rd. 40.000 Eichen zu pflanzen.
Was im Revier Gauting auf den ersten Blick wie zwei wüste Flächen erscheinen mag, hat einen durchdachten Hintergrund. Revierförster Stefan Ziermann erklärt: „Der Boden unter den Fichten –die auf einer abgegrenzten Fläche für den Eichenwald gefällt werden müssen - ist aktuell noch frei von bspw. der Brombeere, die den Aufwuchs der jungen Eichen stark behindern würde. Also ideale Voraussetzungen für die Pflanzung der sehr lichtbedürftigen jungen Eichenbäume. Daher ist der jetzige Zustand des Bodens optimal – wenig Konkurrenzvegetation durch andere Pflanzen und genügend Licht durch die Ernte der etwa 60-jährigen Fichten.“ Die gepflanzten Eichen werden somit ausreichend Platz, Licht und Wasser haben, um gut anzuwachsen.
Besonders freut sich Förster Ziermann auf die Pflanzung der noch sehr seltenen Esskastanie entlang des Wegesrands: „Diese Baumart ist nicht nur ökologisch sehr wertvoll, sondern bietet auch einen schönen Anblick für Erholungssuchende.“