Luchsmanagement in Bayern
Bestandszahlen für 2019 zeigen leichte Zunahme
02. März 2020, Augsburg - Für das Monitoringjahr von Mai 2018 bis April 2019 wurden in Bayern 60 selbständige Luchse sowie 26 Jungtiere nachgewiesen. Ein Großteil dieser Tiere ist grenzüberschreitend im Dreiländereck Deutschland/Tschechien/Österreich unterwegs. Überwiegend in Bayern leben davon 49 Luchse einschließlich 17 Jungtiere. Ein wichtiger Gradmesser für den Zustand der Population sind die Weibchen mit Nachwuchs: Das sind im zurückliegenden Monitoringjahr elf Weibchen und somit gut ein Drittel der festgestellten selbständigen Luchse. Nach vielen Jahren der Stagnation ist eine leichte Zunahme und Ausbreitung des Bestandes erkennbar.
Das Luchsvorkommen in Ostbayern ist eine von drei Populationen deutschlandweit. Trotz der leicht positiven Entwicklung bleiben Luchse stark gefährdet. Als Risikofaktoren sind auch illegale Nachstellungen und Wildunfälle im Straßenverkehr zu nennen.
Um ein Gesamtbild der Verbreitung über die Ländergrenzen hinweg zu erhalten, starteten Deutschland, Tschechien und Österreich 2017 das Projekt 3Lynx innerhalb des EU-Förderprogramms Interreg Central-Europe mit elf Projektpartnern. Ein Monitoringsystem mit Wildkameras wurde auf einer Fläche von 13.000 km² aufgebaut. Um Doppelzählungen zu verhindern und Wanderungen grenzüberschreitend zu erfassen, werden die gewonnenen Daten von Wissenschaftlern aller Projektpartner gemeinsam ausgewertet. lm ersten Beobachtungsjahr (Mai 2017 bis April 2018) wurden zwischen Regensburg, Linz, Freistadt, Budweis, Pilsen und Bayreuth insgesamt 107 Luchse gezählt, darunter 32 Luchsweibchen mit 62 Jungtieren.
Für ein effektives Luchsmanagement sind Abstimmungen über die Staatsgrenzen hinweg notwendig. Eine länderübergreifende Schutzstrategie soll dazu beitragen, die Lebensraumsituation für die Tiere zu verbessern und illegale Nachstellungen weiter zu reduzieren.
Weitere Informationen finden Sie beim Bayerischen Landesamt für Umwelt und bei Interreg Central Europe.