Wildlinge für den gemischten Wald
St. Martin bei Lofer, 16. April 2021 - Die Bayerischen Saalforste pflanzen in diesem Frühjahr rund 30.000 junge Bäumchen in die Wälder zwischen Leogang und Unken. Besonders an die Gebirgs- und Standortbedingungen angepasst, sind ca. fünfjährige Pflanzen – sogenannte Buchenwildlinge - die in buchenreichen Waldteilen natürlich herangewachsen sind. Sie werden derzeit von Waldarbeitern des Forstbetriebs ausgehoben, damit sie im Laufe der nächsten Tage in Waldteile mit bisher überwiegend Nadelholz verpflanzt werden können.
In diesem Frühjahr werden die Bayerischen Saalforste rund 30.000 junge Pflanzen in die Bergwälder zwischen Leogang und Unken pflanzen; Lärchen, Tannen, Zirben und Buchen bilden dabei den Schwerpunkt. Die jahrhundertelang von der Fichte dominierten Saalforstwälder werden in Zeiten des Klimawandels in baumartenreiche Wälder für die Zukunft umgebaut. Ziel ist es die Wälder durch mehr Baumarten zu mischen, damit sie den Anforderungen eines heißeren Klimas in der Zukunft gewachsen sind. Die Fichte wird in der Mischung sicherlich weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Das Risiko, die Fichte wegen Hitze und Borkenkäfer zu verlieren wird durch den Klimawandel immer größer, das Zusammenbrechen von Waldteilen wird mit dem Einbringen von Mischbaumarten jedoch vermindert.
Zwei Waldarbeiter der Saalforste, Andreas Fernsebner und Martin Millinger, sind derzeit mit großer Freude an der Arbeit in den buchendominierten Wäldern um Reith bei Unken unterwegs, um junge Buchenwildlinge zu gewinnen. Die Altbuchen werfen regelmäßig ihre Bucheckern ab und hunderttausende junge Buchen sind im Schatten der Altbäume herangewachsen. Die feuchte Aprilwitterung nutzen die beiden Waldarbeiter aktuell, um rund 13.000 dieser sogenannten Wildlinge aus dem Boden zu ziehen. In einigen Tagen werden sie dann in Waldteile verpflanzt, in denen bisher die Fichte vorherrscht. Dort werden sie ein wichtiges Element für zukunftsfähige, baumartenreich aufgebaute Bergwälder sein.