Der Wald ist mancherorts zur wichtigsten Nektar- und Pollenquelle für Bienen geworden. Aber auch der Wald profitiert von mehr Bienen. Der Nutzen der Honig- und Wildbienen liegt in ihrer Eigenschaft Blütenpflanzen zu bestäuben. Rund 90 % aller Pflanzen sind auf Fremdbestäubung angewiesen. Die Ergebnisse optimaler Bestäubung sind eine bessere Qualität von Früchten und Samen, eine höhere genetische Vielfalt und eine größere Biodiversität des Lebensraumes.
Bienen verbessern mit ihrer Arbeit die natürliche Vielfalt und Qualität der Wälder.
Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten
Staatswald soll summen
Die Bayerischen Staatsforsten und die drei großen Bayerischen Imkerverbände – Landesverband Bayerischer Imker e.V., Verband Bayerischer Bienenzüchter und Bayerische Imkervereinigung – setzen sich gemeinsam für die Bienen in Bayern ein. Dazu werden in den Wäldern und Flächen im bayerischen Staatswald mehr Lebensräume für Bienen geschaffen sowie der Austausch zwischen Förstern und Imkern gestärkt. Alle staatlichen Forstbetriebe in Bayern stellen für Hobbyimker und Imkervereine kostenfrei Flächen für das Aufstellen von Bienenvölkern zur Verfügung. Dazu müssten Hobbyimker nur bei Ihrem zuständigen Forstbetrieb anfragen:
Wälder bienenfreundlich machen
Mit der Entwicklung von Mischwäldern schaffen die Bayerischen Staatsforsten neue Lebensräume auch für Bienen. In stufigen und strukturreichen Waldrändern gibt es ein vielfältiges Nahrungsangebot bis weit in dem Sommer hinein, wenn anderorts nur noch wenig blüht.
Darüber hinaus möchten die Staatsforsten in ihren forstlichen Planungen neuen Lebensräumen für Bienen mehr Gewicht einräumen: Offenlandflächen, Waldränder und Flächen entlang von Waldwegen werden zukünftig aufgewertet und mit Hilfe von Bienen und anderen Bestäubern in ihrem Blüten- und Strukturreichtum gestärkt werden.
In künftigen Forsteinrichtungen und den Regionalen Naturschutzkonzepten sollen die Ansprüche der Bienen stärker berücksichtigt und so die positiven Auswirkungen von Bienen auf unseren Wald verstärkt werden.
Mehr Informationen finden Sie in den Regionalen Naturschutzkonzepten unserer Forstbetriebe.
Auch totes Holz ist gutes Holz
Rund 13 000 Arten leben bei uns im Wald. Davon sind allein 4 500 Arten an Totholz gebunden – darunter 50 Prozent der waldbewohnenden Käferarten und 1 500 Pilzarten. Allein an der Eiche kann man über 1 000 Insektenarten zählen.
Durch Maßnahmen wie die Anreicherung von Totholz, den Schutz von Biotopbäumen und dem Nutzungsverzicht von Methusalemen leisten wir einen aktiven Beitrag, die natürlichen Lebensräume vor allem von Wald bewohnenden Arten zu erhalten und zu verbessern.
Ausflugstipp: Abstecher zum Illertisser Bienenweg
Illertissen gilt seit Dr. Forsters Entwicklung von Arzneimitteln aus Bienengift und der damals im großen Stil betriebenen Bienenzucht, als Bienenstadt. Im Jahre 1983 entstand aus den Grafiken und diversen anderen Utensilien das Bienenmuseum. Aufgrund dieser Historie entwickelte sich die Idee des Illertisser Bienenweges. Der Wanderpfad ist das Ergebnis einer Kooperation der Stadt Illertissen, des örtlichen Imkerverbandes und der Bayerischen Staatsforsten. Der Beginn liegt beim Bayerischen Bienenmuseum im Vöhlinschloss.
Der Rundweg von insgesamt 8,3km kann so abgekürzt werden, dass vier der siebzehn Informationstafeln ausgelassen werden und es sich um eine Strecke von 3,2km handelt. Der Weg führt durch Illertissen, wo man einen wunderbaren Blick auf das Schloss und die Stadt erhaschen