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Wanderer sind aufgerufen Steinböcke zu melden

Bürgerforscher-Projekts zum Alpensteinbock in Bayern

Gemeinsam mit den drei Projektpartnern Bayerischer Jagdverband, Bayerische Staatsforsten und Bund Bayerischer Berufsjäger hat der LBV heute das neue Citizen-Science-Projekt „Alpensteinbock in Bayern“ gestartet. „Da noch zu wenig über das genaue Vorkommen der bayerischen Alpensteinböcke, ihre Bestandsentwicklung und die möglichen Einflüsse von Gefährdungsfaktoren wie die Folgen des Klimawandels bekannt ist, sollen mit der Unterstützung von Wanderern diese Wissenslücken geschlossen werden“, erklärt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer bei der Auftaktveranstaltung in Oberstdorf. Jeder Naturfreund kann sich an diesem neuen Bürgerforscher-Projekt beteiligen. Steinbock-Sichtungen können ganz einfach auf Meldebögen in vielen Berghütten eingetragen oder über die LBV-Internetseite gemeldet werden unter www.lbv.de/steinbock.

 Wie viele Steinböcke leben in Bayern? Im Rahmen des neuen Mitmach-Projekts wollen der LBV und seine Partner BJV, BaySF und BBB auch unter Mithilfe von Bürgerforschern mehr über die beeindruckenden Tiere herausfinden. „Steinböcke sind Sympathieträger für den Schutz der Alpen. Sie stehen für ungestörte, gering erschlossene Felsgebiete, die auch in Zukunft in ihrem Charakter erhalten bleiben sollten“, erklärt BJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Vocke.   

Wanderer können sich ganz einfach beteiligen. „Dabei ist für uns jede einzelne Beobachtung wichtig, da wir so ein genaueres Bild davon bekommen, zu welcher Jahreszeit sich die Tiere wo aufhalten“, erklärt Schäffer. Der LBV und seine Partner weisen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass Naturfreunde auf den Wegen und Steigen bleiben müssen und die Tiere keinesfalls gestört werden dürfen. Die Meldungen sollen die Basis für ein langfristiges Steinbock-Monitoring in Bayern bilden.

Die faszinierende Tierart wurde durch direkte Verfolgung fast an den Rand des Aussterbens gebracht. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts aber haben sich durch Schutzmaßnahmen die Bestände des Steinbocks in den Alpen stetig erholt. „Die Tiere sind bei uns meist erst ab 1.800 Metern und somit über der Waldgrenze anzutreffen“, so der LBV-Chef. Bekannt sind in Bayern drei mittelgroße und drei kleinere Vorkommen vom Allgäu bis nach Berchtesgaden, meist in der Zone C des Alpenplans. Geschätzt wird die Anzahl des Alpensteinbocks auf einige hundert Tiere. Das Projekt soll ebenfalls Aufschluss darüber verschaffen, wie die Tiere mit Störungen umgehen und welche Funktion sie in ihrem Lebensraum haben.