Weihnachtsbäume aus dem Frankenwald für Brüssel und Berlin
Rothenkirchen / Nordhalben, 20. November 2017 - Der Frankenwald, „Waldgebiet des Jahres 2017“, wird in diesem Jahr mit zwei Weihnachtsbäumen die Bayerischen Vertretungen in Brüssel und Berlin schmücken. Die Bayerischen Staatsforsten stellen dafür zwei prächtige Frankenwald-Tannen aus dem Staatswald der Forstbetriebe Nordhalben und Rothenkirchen zur Verfügung. Ganz im Sinne des Waldgebiet 2017-Mottos „Frankenwald verbindet“ wurden die Bäume von den Forstleuten der beiden Forstbetriebe ausgewählt, jetzt werden sie von Forstwirten der Bayerischen Staatsforsten behutsam gefällt, gemeinsam mit Forstunternehmern aus dem Frankenwald reisefertig gemacht und dann von einem heimischen Holztransporteur zu ihren weihnachtlichen Standorten gefahren. Infotafeln werden dort jeweils auf die Herkunft und die Heimat der Bäume und die wichtige Rolle der Tanne im Frankenwald hinweisen.
Am Freitag, 24.11.2017 wird die Tanne aus dem Forstrevier Zeyern nach Brüssel zur Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU auf die Reise geschickt. Für den Platz in einem Innenhof im Außenbereich war ein breiter, mindestens 10 bis 12 Meter hoher Christbaum gesucht worden. Der Baum in Zeyern hat eine Höhe von rund 20 Metern. Nach der Fällung wird er zunächst mit einem Langholzfuhrwerk aus dem Wald transportiert. Dann wird er, fachgerecht verschnürt, auf ein Containerfahrzeug umgeladen, das sonst zum Transport von Holzhackschnitzeln aus dem Frankenwald dient. Damit sollte ein möglichst geschützter Transport gelingen.
Am 7.Dezember geht dann der Baum aus dem Forstrevier Rothenkirchen auf große Fahrt nach Berlin. Diese Tanne ist für den Innenbereich bestimmt. Deshalb reicht ein rund 10 Meter hohes Exemplar aus, das im Staatswalddistrikt „Pressiger Berg“ gefunden wurde. Auch dieser Baum steht am Rand eines Bestandes am Weg und ist deshalb besonders dicht beastet und benadelt.
Beide Tannen stammen wahrscheinlich aus Naturverjüngung, das heißt aus den Samen von Alttannen. Nachdem die Weißtanne lange die Hauptbaumart im Frankenwald war, nahm ihr Anteil in den Beständen seit dem 19.Jahrhundert deutlich ab, zuletzt dramatisch durch den Einfluss von Luftschadstoffen. Nach dem Herausfiltern vor allem schädlicher Schwefelverbindungen erholt sie sich seit etwa 30 Jahren und wird seitdem wieder verstärkt in die Wälder eingebracht. Die Bayerischen Staatsforsten fördern mit einer „Tannen-Offensive“ die Tanne als wichtigen Hoffnungsträger im Hinblick auf den Klimawandel. Gerade im Frankenwald hat sie gezeigt, dass sie mit trockenen Sommern deutlich besser zurecht kommt als die Fichte. Zum Glück gibt es hier in den meisten Revieren neben zahlreichen Alttannen auch wieder viele Tannen in der Waldverjüngung. Die beiden Tannen für Brüssel und Berlin können deshalb guten Gewissens als Botschafterinnen des „Waldgebietes 2017“ auf die Reise geschickt werden, gibt es doch ausreichend „Geschwister“ für eine gute Zukunft des Frankenwaldes.
Am 24.11.17 um 8.00 Uhr, Treffpunkt Kinderspielplatz in Zeyern, kann mit Bildern von der Fällung und dem Verladen des „Brüssel-Christbaums“ und weiteren Informationen zu der gesamten Aktion berichtet werden.
Beteiligte:
Fritz Maier, Bayerische Staatsforsten (BaySF), Forstbetriebsleiter Forstbetrieb Nordhalben; fritz.maier@baysf.de; mobil 0160 90640100
Tassilo Haderlein, BaySF, Revierleiter Forstrevier Zeyern; tassilo.haderlein@baysf.de; mobil 0160 5308640
Stefan Wittenberg, BaySF, Servicestellenleiter Forstbetrieb Rothenkirchen, organisiert das Fällen und Verladen beider Bäume; stefan.wittenberg@baysf.de; mobil 0175 2236779
Dirk Zipfel, Holztransporte, Effelter
Forstwirte BaySF: Herbert Förtsch, Wolfgang Weiß, Thomas Zeus
MdL Jürgen Baumgärtner hat sein Kommen zugesagt.
Landrat Klaus Löffler, terminlich leider verhindert, wird den Baum wenige Tage später bei einem Termin bei der EU in Brüssel in Augenschein nehmen.
MdB Dr.Hans Michelbach lässt herzliche Grüße zur Veranstaltung ausrichten.