Wissenschaft stellt fest: Artenvielfalt im Steigerwald nimmt zu – trotz moderater Holznutzung
Ebrach, 04. April 2017 - Das 2. Wissenschaftliche Symposium am 23. bis 24. März 2017 im Steigerwaldzentrum bei Handthal überraschte mit neuen Ergebnissen zur Entwicklung der Artenvielfalt in Wäldern. Der bisherige Unterschied zwischen einem bewirtschafteten Wald und einem nicht bewirtschafteten Wald schrumpft. Das stellten Wissenschaftler fest, die in den letzten Jahren im Steigerwald geforscht hatten. Grund ist der Schutz von Biotopbäume und das Liegenlassen von Totholz bei der Waldbewirtschaftung, wie es das Naturschutzkonzept der Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb Ebrach vorsieht. Die anwesenden Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft waren sich einig, dass die Forschung zu naturschutzintegrative Waldbewirtschaftung intensiviert werden soll.
Das wissenschaftliche Symposium zum Thema Natur- und Artenschutz bei integrativer Waldbewirtschaftung wurde bereits zu zweiten Mal von den Bayerischen Staatsforsten gemeinsam mit der bayerischen Forstverwaltung veranstaltet. Die Organisation lag beim Forstbetrieb Ebrach und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt.
Wälder bei Handthal – Beispiele für gelungenen Waldnaturschutz
Am ersten Tag des Symposiums konnten sich die Teilnehmer an drei Stationen in den Wäldern über den Waldnaturschutz informieren: Am Exkursionspunkt im Marktgemeindewald Oberschwarzach wurde von Stephan Thierfelder, Felicitas Lunzner (beide AELF Schweinfurt), Manfred Schötz, (Markt Oberschwarzach) und Jürgen Kiefer (Landratsamt Schweinfurt Untere Naturschutzbehörde) über den Waldvertragsnaturschutz im Kommunal- und Privatwald berichtet.
An der zweiten Station stellten Daniel Kraus und Andreas Schuck (beide European Forest Institut) das Marteloskop Steinkreuz vor. Es ist eine von fast 40 über Europa verteilte Simulationsfläche, an welcher ökologische und ökonomische Parameter bei waldbaulichen Eingriffen demonstriert und geübt werden können.
Petra Diener und Ulrich Mergner (beide Forstbetrieb Ebrach) präsentierten an einer dritten Station das Trittsteinkonzept des Forstbetriebes Ebrach. Dieses Konzept gilt inzwischen europaweit als gelungenes Beispiel für naturschutz-integrative Waldbewirtschaftung.
Die Vorträge finden Sie auf der Seite des Forstbetriebs Ebrach.