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Zurück in den Brutgebieten

Wespenbussarde sind Zugvögel mit Brutrevieren am Obermain

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Rotmilan und Wespenbussard am Obermain

Rothenkirchen, 14. März 2015 - Von Anfang März bis in den Mai hinein kommen die verschiedenen Zugvogelarten aus dem Süden in ihre Brutgebiete in Oberfranken zurück. Zu den ersten und zu den letzten eines jeden Frühlings zählen zwei imposante Greifvögel, die typisch für die abwechslungsreiche Landschaft am Obermain sind: Der Rotmilan trifft in diesen Tagen ein, der Wespenbussard dagegen erst volle zwei Monate später. Was die beiden seltenen Arten verbindet, sind ihre vergleichbaren Ansprüche an den Brutplatz, darauf weist Peter Hagemann vom Forstbetrieb Rothenkirchen hin: Beide brauchen große, ungestörte Waldgebiete.

„Rotmilan und Wespenbussard verbindet darüber hinaus ihre spezialisierte Nahrungssuche auf Äckern und Wiesen“, sagt der Forstbetriebsleiter. „Rotmilane beobachtet man hier oft im langsamen Suchflug nach kleinen Beutetieren oder Aas. Wespenbussarde dagegen stöbern gerne nach Insektenbrut in Erdlöchern am Waldrand oder Feldrain.“ Beide Greife seien damit echte Kulturfolger, die auf landwirtschaftliche Flächen angewiesen sind. „Was aber die Landschaft am Obermain besonders attraktiv für diese Arten macht, ist die gleichzeitige Nähe zu größeren Waldgebieten. Als Brutpaare brauchen sie hier ungestörte Ruhe.

An dieser Stelle greife das spezielle Horstschutzprogramm der Bayerischen Staatsforsten, so Hagemann. Erkannte Brutstätten von Großvögeln würden damit konsequent vor Störungen bewahrt. „Ein Baum mit Nest oder Bruthöhle ist als sogenannter Biotopbaum ohnehin tabu für jegliche Nutzung. Dazu kommt rund um den Horst ein dauerhaftes Veränderungsverbot in einem Umkreis von 50 Metern.“ Zur Brutzeit selbst würde darüber hinaus bis zu einem Abstand von 300 Metern auf alle störenden  forstlichen Maßnahmen verzichtet. „Davon profitieren hier bei uns neben den meisten Greifvögeln auch Schwarzstorch und Kolkrabe, allesamt äußerst störempfindliche Waldbrüter.“

Rotmilan und Wespenbussard fühlen sich in den Laubwäldern der Staatswalddistrikte am Jurarand besonders wohl. „Hier liegen die Äcker und Wiesen des Hochjura und dazu strukturreiche Waldränder direkt vor der Haustür.“, sagt Hagemann. Beide Arten könne man hier im Sommerhalbjahr oft bei der Nahrungssuche beobachten. Der Wespenbussard komme allerdings erst aus seinem zentralafrikanischen Winterquartier zurück, wenn es ab Mai wieder ausreichend Wespen- und Hummelnester gebe. „Der Rotmilan ist schon da.“ Nach seiner Überwinterung im Mittelmeerraum ziehe er jetzt wieder bei Sonnenschein seine Kreise über dem Maintal. „Für seinen Schutz haben wir hier in Deutschland eine besonders große Verantwortung.“ Anders als bei den meisten Großvögeln mit zusätzlich großen osteuropäischen Verbreitungsgebieten sei sein Vorkommen nämlich allein auf Mitteleuropa begrenzt. „Damit ist eindeutig nicht der Adler, sondern der Rotmilan der „deutscheste“ aller Greifvögel.“