H o he r S c hu t z Erntemaschinen wiegen schon einmal über 40 Tonnen. Ihr schonender Einsatz ist deshalb umso entscheidender. Für die Holzernte haben die Bayerischen Staatsforsten daher ein umfangreiches Bodenschutzprogramm erarbei tet. Es sieht beispielsweise vor, dass die Rückegassen, die dem Abtransport der gefällten Bäume dienen, einen Regelabstand von 30 Metern zueinander haben müssen. So ist sichergestellt, dass rund 85 Prozent des Waldbodens überhaupt nicht befahren werden. Über die Rückegassen wird eine Reisigmatratze gelegt, um den Boden noch besser zu schützen. Um das Gewicht der Ernte- und Transportmaschinen gut zu verteilen, sind besonders breite Niederdruckreifen beziehungsweise Kettenlaufwerke vorgeschrieben. Ist der Boden zu nass, darf er gar nicht befahren werden. Jeder, der in unseren Wäldern arbeitet, weiß genau: Nur ein intakter Boden garantiert, dass junge Bäume nachwachsen können. Ein intakter Boden ist die durchaus wörtlich zu nehmende Grundlage all unseres Wirtschaftens. Großer Einsatz Für die maschinelle Holzernte arbeiten die Bayerischen Staatsforsten eng mit Harvester- Unternehmern zusammen. Wichtig dabei sind Kollegialität und Vertrauen. Männer (und auch Frauen) begeistern sich gerne für schwere Maschinen. Nicht anders ergeht es unseren Waldarbeitern im Forstbetrieb Waldsassen, wenn sie „ihren“ neuen Bagger harvester erblicken: Der Königstiger Impex T 30 Gigant wartet mit einigen anderen Superlativen auf. Mit seinen 15 Metern Kranreichweite kann er Bäume mit einem Gewicht von bis zu 1,5 Tonnen ernten und mit dem angebauten Baumhalter stehend aus dem Bestand entnehmen, den Baum anschließend entasten und, falls das dem Kundenwunsch entsprechen sollte, ablängen, also in Fixlängen schneiden. So sehr unsere Kollegen den Königstiger auch bewundern mögen, in Besitz der Bayerischen Staatsforsten ist die Maschi ne nicht. Fast alle Erntemaschinen, die in unseren Wäldern zum Einsatz kommen, gehören selbstständigen Unternehmern, die von uns engagiert werden. So wurde im Forstbetrieb Waldsas sen eine Ausschreibung durchgeführt: Gesucht wurde ein Un ternehmer, der große Bäume in Beständen mit hoher Natur- verjüngung schonend ernten kann, wobei auch der Einsatz in Hanglagen möglich sein sollte. Die Firma, die den Zuschlag erhielt, erwarb daraufhin erst den Königstiger. Die Kosten lagen bei über einer Million Euro. Eine langfristige Nutzungsverein barung macht bei einer solchen Investitionssumme Sinn: Insge samt vier Jahre soll die Maschine nun in Waldsassen im Einsatz sein. Es verspricht, eine erfolgreiche Zeit zu werden. Erste Auswertungen ergaben, dass die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert. Der Königstiger sieht ja nicht nur beeindruckend aus. Viel wichtiger für uns ist, dass er sich nicht wie die Axt im Walde verhält, sondern äußerst effektiv und schonend erntet. 43 Waldarbeiterinnen und Waldarbeiter 50 Unternehmer 6 eigene Forsttechnik 1 Groß- und Kleinselbst werber In Prozent H a r t e a r be i t Exakt die Hälfte des Einschlags ernten selbst- ständige Forstunternehmer, die dafür von uns beauftragt werden. Den Rest erledigen größtenteils unsere eigenen Waldarbeiter. H o l zve r k a u f n a c h B a um a r t eng r uppen Die Grafik zeigt es: Immer noch wird das Geld mit der Fichte verdient. Zwei Drittel entfallen auf diese Baumart. Zusammen mit der Kiefer wird die Wichtigkeit des Nadelholzes noch deutlicher. 66 Fichte 18 Kiefer 2 Eiche 14 Buche 1 Handelsware In Prozent B A Y S F 2 0 1 2 s a n f t e r r i ese