Nürnberg
Kontakt
Moritzbergstraße 50/52
90482 Nürnberg
Forstbetriebsleiter:
Johannes Wurm
Stellvertreter:
Christoph Francke
Telefon: +49 (911) 950853-0
Telefax: +49 (911) 950853-22
E-Mail: info-nuernberg@baysf.de
Die rund 24 000 ha Wald des Forstbetriebes Nürnberg schmiegen sich um die östliche Seite der Großstädte Nürnberg und Erlangen. Es handelt sich um den ältesten Kunstforst der Welt, dessen intensive Nutzungsgeschichte noch heute sein von Kiefern dominiertes Erscheinungsbild prägt.
Mit dem Nürnberger Reichswaldprogramm wurde der Laubholzanteil deutlich erhöht, so dass die heutigen Wälder die vielfältigen Anforderungen im Hinblick auf Erholung, Natur- und Klimaschutz, aber auch als Rohstofflieferant bestens erfüllen können.
Die Bedürfnisse der Bevölkerung mit den betrieblichen Belangen in Einklang zu bringen, stellt für uns jeden Tag eine Herausforderung dar.
Wildbret aus dem Staatswald
Im Forstbetrieb Nürnberg wird Wildfleisch aus dem Nürnberger Reichswald ohne große Umwege für die Kunden angeboten. Das Wildbret hat wenig gemein mit dem konventionellen Fleisch aus der Supermarkttheke. Die Wildschweine und Rehe, die von den Nürnberger Jägern geschossen werden, können ihr Leben lang durch den Nürnberger Reichswald streifen und sich von dem ernähren, was Wald und Wiesen ihnen bieten. Nach dem tierschutzgerechten Erlegen des Wildes wird dieses nach den strengen Wildbrethygiene-Richtlinien der Bayerischen Staatsforsten behandelt. Ein erfahrenes, EU-zertifiziertes Metzgereiteam übernimmt die Aufgabe, das Wildfleisch zu zerlegen. Wildschwein und Reh werden in haushaltsüblichen Portionen vakuumiert und gefroren verkauft. Von der Schulter über die Keule bis zum Rücken stehen für Braten- und Grill-Fans alle Teile zur Auswahl.
Unser Angebot und die Verfügbarkeit unsere Wildbrets variiert je nach Jahreszeit und Jagderfolg! In Phasen besonders hoher Nachfrage (vor allem vor Weihnachten) kann es vorkommen, dass wir zeitweise ausverkauft sind.
Vorbestellungen sind bei uns leider nicht möglich. Wir freuen uns auf Ihren persönlichen Besuch zu unseren Öffnungszeiten.
Verkaufszeiten:
Dienstag 9:30 - 15:30 Uhr
Donnerstag 9:30 - 15:30 Uhr
Aktuelle Maßnahmen am Forstbetrieb Nürnberg
Hiebmaßnahmen in Zerzabelshof ab Ende Januar
Am Forstbetrieb Nürnbergs stehen im neuen Jahr u.a. folgende Waldbewirtschaftungsmaßnahmen an, über die der Forstbetreib im Vorfeld informieren möchte:
Ab Ende Januar wird am Sandweg im Schmausenbuck südlich der Ortsteile Mögeldorf, Rehhof und Laufamholz mit eine sogenannte Verjüngungsnutzung fortgesetzt. Hier kommt eine forstliche Spezialmaschine zum Einsatz. Dieser „Stehendentnahme-Harvester“ hat den Vorteil, besonders schonend zu arbeiten, indem er Bäume abschneidet und stehend aus dem Bestand heraushebt. Dabei wird die nachwachsende Baumgeneration im Umfeld der Altbäume und auch der Waldboden besser geschützt. Ziel dieser Verjüngungsnutzung ist es, gezielt alte Kiefern und Fichten zu entnehmen, um so für jungen Eichen und Buchen optimale Lichtverhältnisse zu schaffen. Die jungen Laubbäumchen wurden bereits vor Jahren unter dem schützenden Schirm der Altbäume gepflanzt und benötigen nun dringend mehr Licht um vital aufwachsen zu können. Denn sie sollen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten den Waldbestand der Zukunft bilden. Außerdem werden im Zuge dieser Maßnahme auch Bäume, die bereits von der Temperaturerwärmung gezeichnet und geschädigt sind, entnommen.
Die eingesetzten Forstmaschinen bewegen sich dafür ausschließlich auf markierten, dauerhaft genutzten Rückegassen. Bereits abgestorbene Bäume und Astmaterial verbleiben gezielt im Wald, um als Totholz zum Lebensraum für verschiedene Lebewesen zu werden sowie langfristig als Nährstofflieferant und Wasserspeicher für das Ökosystem zu dienen. Sollten die Forststraße von der Maßnahme in Mitleidenschaft gezogen, werden diese nach Abschluss der Arbeiten umgehend wieder instandgesetzt.
Auch in den aktuellen Einsatzgebiete rund um den Schüsselstein zwischen Fischbach und Zabo werden die Wege in den kommenden Wochen wieder instand gesetzt.
Hotspot Röthenbachklamm
Der Forstbetrieb Nürnberg registriert seit einiger Zeit eine Häufung von Konflikten mit Mountainbikern in der Röthenbachklamm zwischen Ungelstetten und dem Birkensee. Aus diesem Anlass möchten wir darauf hinweisen, dass der Wanderweg entlang der Röthenbachklamm sich nicht zur Nutzung mit dem Fahrrad eignet und die Befahrung damit unzulässig ist. Dieser Weg ist als Wanderweg ausgewiesen und angelegt
Dieser Rechtsauffassung folgt auch die Untere Naturschutzbehörde Nürnberger Land, die feststellt, dass dieser Weg zu schmal ist, um ein gefahrloses Überholen und Begegnen zu gewährleisten: „Gemäß Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz vom 27.11.2020 Az. 62f-U8667.0-2019/1-126 Punkt 1.3.3.2 Sätze 15 bis 19 ist der Weg damit als nicht geeignet einzustufen. Es ergibt sich daraus, dass Art. 28 Abs. 1 Satz 1 BayNatSchG für das Fahrradfahren auf diesem Streckenabschnitt nicht vorliegt und damit unzulässig ist.“
Der Forstbetrieb arbeitet aktuell konstruktiv mit der Online-Plattform „Komoot“ zusammen, um die hier verorteten Trails auf Openstreetmap herausnehmen zu lassen. Selbstverständlich wurde vom Forstbetrieb eine Umgehungsstecke für Mountainbiker und Fahrradfahrer angelegt. Wir verstehen zwar, dass diese nicht so reizvoll zu fahren ist, wie die Röthenbachklamm, müssen auf Grund der Häufung der Probleme in jüngerer Vergangenheit in diesem Fall auf die Rechtlage verweisen und tätig werden.
Es ist unsere Überzeugung, dass Fahrradfahren und Mountainbiken im Staatswald einen Platz auf geeigneten Wegen hat und weiterhin haben soll. Deswegen engagiert sich der Forstbetrieb Nürnberg u.a. am Schmausenbuck gemeinsam mit der örtlichen Interessensgruppe (IG) der Deutschen Initiative Mountainbike (DIMB e.V. und Trailnetz Nürnberg) sowie weiteren Verbänden bei der Einrichtung von legalen MTB-Strecken.