Zusmarshausen
Kontakt
Schloßplatz 8
86441 Zusmarshausen
Forstbetriebsleiter:
Silvio Mergner
Stellvertreter:
Hermann Stocker
Telefon: +49 (8291) 8584-0
Telefax: +49 (8291) 8584-124
E-Mail: info-zusmarshausen@baysf.de
Weite, ausgedehnte Fichtenwälder prägen die Waldflächen des Forstbetriebes Zusmarshausen. Sie nehmen die breiten Höhenrücken der mittelschwäbischen Schotterriedellandschaft ein. Die sich abzeichnende Klimaänderung erfordert den Umbau dieser Wälder in laubbaumreiche Mischbestände. Die großen Holzvorräte und ein hoher Zuwachs bieten dabei ein großes, nachhaltig nutzbares Rohstoffpotential.
Das Holz, das im Forstbetrieb geerntet wird, findet vielfältig Verwendung in der holzverarbeitenden Industrie. Die von uns geernteten Nadelbäume schneiden Sägewerke v. a. zu Bau- und Konstruktionsholz. Die Laubhölzer werden für Möbel und im Innenausbau (z.B. Parkettböden) verwendet, schwächere Stämme sind als Brennholz gesucht.
Zahlreiche Alteichen und alte Buchenwälder zeugen von einer laubbaumreichen Vergangenheit. Heute erfüllen sie zusammen mit den naturbelassenen Bachtälern wichtige Aufgaben im Naturschutz. Ob Biotopschutz oder Habitatpflege: Der Forstbetrieb sorgt dafür, dass viele seltene Pflanzen und Tiere sich bei uns wohlfühlen, wie z.B. Schwarzspecht, Hohltaube und Eisvogel.
Auch die Menschen sind beim Forstbetrieb Zusmarshausen herzlich willkommen. Unsere gesamten Flächen liegen im Herzen des Naturparks Augsburg – Westliche Wälder. Damit sind sie Naherholungsraum für über eine halbe Million Menschen. Ob Erholungssuchende, Brennholzselbstwerber, Sportler, Vogel- und Naturfreunde oder Pilzsammler: Ihnen allen stehen 14.000 Hektar naturnaher Wald mit einem dichten Netz an Rad- und Wanderwegen zur Verfügung.
Extremer Hagel im August 2023: und jetzt?
Vergangenes Jahr im August wurden zwei der südöstlichen Reviere am Forstbetrieb Zusmarshausen, Straßberg und Konradshofen, von einem schweren Hagelereignis getroffen. Jeweils ca. 200 ha Waldfläche sind betroffen. Auch der angrenzende Waldbesitz der Stadt Augsburg sowie Privat- und Kommunalwälder haben erhebliche Schäden erlitten. Viele Ortsansässige erinnern sich an die großen Schäden - natürlich nicht nur im Wald sondern an Gebäuden, Fahrzeugen und vielem mehr.
Schäden in unseren Wäldern im Detail:
- Blatt- und Nadelverluste: Auf der „Hagelseite“ der Bäume kam es teilweise zu vollständigen Nadel- und Blattverlusten.
- Rindenschäden: Diese Schäden beeinträchtigen die Gesundheit der Bäume erheblich.
Aufgrund der guten Wasserversorgung durch üppige Niederschläge hatte unser Forstbetrieb beschlossen, keine vorschnellen Entscheidungen über den Umgang mit den Beständen zu treffen. Der Austausch mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zeigt aber deutlich: Fichtenwälder sind nach solchen Ereignissen in der Regel nicht dauerhaft zu retten, natürlich abhängig vom Ausmaß der Schäden. Warum? Dies liegt an der Zerstörung der Leitungsbahnen und der erhöhten Anfälligkeit für Pilzbefall und verschiedene Insekten.
Wie geht es jetzt weiter?
- Fokus auf absterbende Bereiche und Borkenkäfer: Kronen werden auf Teilflächen seit Mitte Juli rot. Auch der Borkenkäfer spielt mit, die Suche gestaltet sich schwierig.
- Holzentwertung: Im frühen Stadium kann das Holz ohne größere Entwertung genutzt und als wertvolles Bauholz zur Verfügung gestellt werden. Der Frischholzeinschlag wird daher zurückgestellt.
- Verjüngung: Ein großer Teil der Fläche weist eine gute Verjüngung auf. Betroffen sind jedoch auch Bereiche mit ungenügender Verjüngung. Die Wiederaufforstung beginnt bereits im Herbst 2024. Zur Anpflanzung werden vorwiegend wuchskräftige, klimaresistente Baumarten eingeplant, welche mit Trockenheit und Stürmen besser zurechtkommen als die Fichte. Stieleiche, Bergahorn, Douglasie oder Roteiche, aber auch Elsbeere, Vogelkirsche, Spitzahorn, Esskastanie, Flatterulme oder Erle sind nur einige Bespiele für Baumarten, die den Wald der Zukunft anreichern sollen.
Unterstützung
Der Forstbetrieb bekommt Unterstützung von GIS- und Fernerkundungs-Expertinnen und Experten, es wurden Vitalitätskarten erstellt und in die Entscheidungen einbezogen. Sie unterstützen die Revierarbeit und helfen, die Schäden besser zu lokalisieren und zu bewerten.
Und jetzt?
Trotz Hagel und Donner lassen wir uns nicht unterkriegen! Der Forstbetrieb nutzt die Chance, um neue Wege zu gehen und den Wald noch stärker und widerstandsfähiger zu machen. Fragen? Sprechen Sie uns jederzeit an!