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100 Exkursionen zur weltberühmten Spessarteiche

Eine von 100 Exkursionsgruppen zum Thema Spessarteiche: Gruppe angehender Wanderführer. Bei der Wanderführerausbildung wird auch die ökologische Bedeutung und die Pflegebedürftigkeit der Eiche am praktischen Beispiel gezeigt (Foto: BaySF)

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Rothenbuch, 04. August 2016 – Der Forstbetrieb Rothenbuch der Bayerischen Staatsforsten begrüßte in den letzten zwei Jahren 100 Exkursionen, die die weltberühmten Spessarteichen sehen wollten.  

„100 Exkursionen zeigen, welche Bedeutung die Eiche und deren jahrhundertealte Pflege hat. Die Gruppen kommen aus der ganzen Welt, z.B. Brasilien, China, Frankreich, Lettland, Schweden oder Spanien.“ zählt Forstbetriebsleiter Jann Oetting auf.

Die Grundlage für die hohen Eichenanteile im Spessart geht auf die Zeit zurück, als der Spessart noch Jagdgebiet für die Kurmainzer Fürstbischöfe war. Sie benötigten die Eicheln als Wildnahrung. Nur durch regelmäßige Waldpflege, bei der Buchen entnommen wurden, konnten sich solche beeindruckenden Eichenwälder erhalten. Werden die Wälder komplett aus der Nutzung genommen, verschwinden die Eichen nach und nach. Spätestens in der nächsten Waldgeneration wird kaum noch eine Eiche in diesen Beständen zu finden sein. Sichtbar ist das z.B. im Naturwaldreservat Eichhall. Der Grund dafür liegt im hohen Lichtbedürfnis, das die Eiche zeit ihres Lebens hat.

„Wenn wir den Wald bewirtschaften, können wir aktiv Wildnis managen und Bereiche schaffen, die extrem artenreich sind und sonst erst in 100 oder 200 Jahren entstünden. Und gleichzeitig die Attraktivität für den Tourismus steigern, z.B. durch die Erhaltung vielfältiger, abwechslungsreicher Wälder“, freut sich der Forstchef.

Bei den Exkursionen steht immer die Bedeutung und die Jahrhunderte alte Kontinuität der Eichenpflege im Vordergrund: Denn anders als es scheint, ist die Eiche eine sehr empfindliche Baumart, die im Überlebenskampf um das Licht schnell das Nachsehen hat. „Deshalb ist die helfende Försterhand so wichtig. Aber wenn ihr geholfen wird, dann bildet sie herrliche, extrem artenreiche Eichenwälder, die eben auch von Exkursionsgruppen aus der ganzen Welt besucht werden“, schwärmt Förster Jann Oetting.