Station 8: Die Grubschwart
Wann die ersten Menschen im Raitenbucher Forst begannen, Erze abzubauen, liegt im Dunkeln der Geschichte. Es kann aber aufgrund archäologischer Befunde davon ausgegangen werden, dass hier bereits in keltischer Zeit ab etwa 500 v. Chr. das Erz im Tagebau gefördert worden war. Da nur wenige Kilometer entfernt die Römerstraße von Weißenburg nach Pfünz verlief, ist ebenfalls stark anzunehmen, dass auch in römischer Zeit die Erzvorkommen genutzt wurden.
Eine erste schriftliche Erwähnung des Abbaugebiets stammt aus dem Jahr 1411, als das Hüttenamt Obereichstätt gegründet wurde. Im Jahr 1469 wird erstmals eine Erzwäsche erwähnt, was gerade in jener überlieferungsarmen Zeit auf eine gewisse Kontinuität schließen lässt. Der Flurname „Grubschwart“ findet sich um 1500 als „Kropfschwarden“ in schriftlichen Aufzeichnungen.
Dieser Wortbedeutung folgend ist das Gebiet ein mit Gras bewachsenes Brachfeld bei einer Grube, wobei „Kropf“ die Grube selbst bezeichnet. Daraus ließe sich schließen, dass damals bereits nur mehr wenig Wald vorhanden war.
Die Arbeiten im Bergwerk waren lange ein Saisongeschäft und wurden oftmals im Winterhalbjahr von Bauern aus der Umgebung verrichtet. Ab 1783 führte man in der Grubschwart den kontinuierlichen Untertagebau ein, der von einem hauptamtlichen Vorarbeiter, dem Steiger, geleitet wurde.
Bis zur Auflassung der Grube „Grubschwart“ im Jahr 1866 war hier das logistische Zentrum des weitläufigen Grubenbezirkes „Grubschwart“, zu dem zeitweise mehrere Bergwerke gehörten.