Station 9: Die Erzwege
Sie befinden sich nun auf der nördlichen Zufahrtsstraße zum Bergwerk. Die Oberfläche ist aus Kalkstein und ihre solide an die Machart von Römerstraßen erinnernde Konstruktion zeigt, dass sie für schwerbeladene Fuhrwerke gebaut worden war.
Der Abtransport des Erzes zum Hochofen in Obereichstätt geschah über Frondienste. Die Fuhrleute mussten diese Arbeit verpflichtend verrichten, wurden aber für ihren Einsatz entlohnt. Für jeden Zentner Erz erhielten sie beispielsweise im Jahr 1785 sechs Kreuzer. So konnte ein Bauer mit einer täglichen Fuhre von 30 Zentnern Erz drei Gulden verdienen. Eine beachtliche Summe, wenn man bedenkt, dass ein Bergmann in Rente jährlich 52 Gulden erhielt.
Die Fuhrleute rekrutierten sich aus Familien, die in der Umgebung der Bergwerke wohnten, also im fränkischen Jura. Das Hüttenamt Obereichstätt legte für die entsprechenden Dörfer die zu liefernden Mengen an Erz fest. Transporte von der Grubschwart übernahmen meist Pfraunfelder Fuhrleute. Von dort führte ein sogenannter „Erzweg“ über die Grubschwart nach Obereichstätt.