Station 16: Der Erzhunger
Um den kontinuierlichen Betrieb der Hochöfen in Obereichstätt gewährleisten zu können, mussten um 1850 jährlich circa 2.000 Tonnen Bohnerz geliefert werden. Um solch eine Menge Erz zu erhalten, mussten etwa 10.000 Tonnen Bohnerzlehm gewaschen werden. Die meisten Erztaschen lagen zudem einige Meter unter der Oberfläche. Im Mittel bewegten Arbeiter eine fünffache Menge an Erde, bevor überhaupt der eigentliche Abbau begann.
So war es notwendig, bevor man eine Lagerstätte ausgebeutet hatte und der Abbau in einer neuen Grube beginnen konnte, eine erhebliche Vorlaufzeit einzurechnen. Daher befand man sich permanent auf der Suche nach neuen Schürfgebieten, die dann vermessen wurden, um deren Rentabilität zu prüfen.
Da der Erzhunger im Zeitalter der Industrialisierung keine Grenzen zu kennen schien, begab man sich vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhundert im einstmalig so ertragreichen Areal nochmals auf die Suche nach unentdeckten Lagerstätten. Inzwischen konnte man auf Sprengstoff und Presslufthämmer zurückgreifen und schlug diesen Prospektionsstollen 100 Meter bolzengerade in den massiven Stein. Für frühere Generationen war dies ein zeitraubendes Unterfangen. Allerdings verlief die Suche erfolglos. Danach kehrte Stille im Raitenbucher Forst ein und der Wald eroberte die Abbaugebiete der Grubschwart langsam zurück.