Station 19: Die Fledermauskolonie
Der Hauptstollen der Grubschwart wird von Fledermäusen als Winter- und Schwärmquartier genutzt und hat in dieser Funktion eine landesweite Bedeutung. Daher ist die Grubschwart auch Bestandteil des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000.
Nach den Zählungen der letzten Jahre ist mit etwa 450 Tieren das Große Mausohr die häufigste Art in diesem Winterquartier. Jedoch sind aktuell Vorkommen sieben weiterer Arten wie der Bechsteinfledermaus, der Bartfledermaus oder auch das Braune Langohr bekannt. Insgesamt konnten so schon 500 überwinternde Fledermäuse festgestellt werden. Vermutlich verbringen in diesem Bergwerk jedoch weitaus mehr Tiere den Winter, die sich in den vielen Spalten und Hohlräumen der Stollen verbergen. Ab Oktober bis in den April hinein wird die Grubschwart also mannigfaltig bezogen und man darf um Ruhe bitten. Schon der Schein einer Taschenlampe könnte die Fledermäuse aufwecken.
Die nachtaktiven Insektenfresser zehren in den kalten Monaten von ihren Fettreserven und verlieren üblicherweise bis zu einem Drittel des Körpergewichtes. Ein ungestörter Winterschlaf ist daher von entscheidender Bedeutung für ihr Überleben. Was an Energiereserven verbleibt, müssen die Tiere im Frühjahr beinahe vollständig fürs Aufwachen verwenden, um ihre Körper wieder auf Normaltemperatur aufzuheizen.
Im Sommer vertilgen sie wieder Unmengen von Insekten und tragen so zum natürlichen Gleichgewicht der Arten bei. Im Spätsommer und Herbst treffen sich alljährlich Hunderte schwärmender Fledermäuse verschiedener Arten an und in der Grubschwart. Dieses Verhalten dient vermutlich dazu, einen Partner für die Fortpflanzung zu finden und sich die Lage des Winterversteckes einzuprägen.