30 Baumarten auf 300 Hektar gepflanzt
5. Dezember 2024, Coburg/Rothenkirchen - In der Folge des anhaltenden Klimawandels haben die Wälder in Nordbayern viel an Substanz verloren. Um die negativen Auswirkungen auf die vielfältigen Leistungen des Waldes möglichst gering zu halten, muss schnell gehandelt werden. Auch im Kampf um das Klima ist ein leistungsstarker Wald unverzichtbar - deswegen stemmt sich die Forstbetriebsgemeinschaft Coburg-Rothenkirchen mit aller Kraft gegen den Trend.
Im zurückliegenden Sommerhalbjahr wurde im Forstbetrieb Coburg-Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten eine umfangreiche „Forstinventur“ durchgeführt. Die vielen Tausend aufgenommenen Daten über den Staatswald in den Landkreisen Coburg, Lichtenfels und Kronach werden momentan von der Datenbank der Bayerischen Staatsforsten in Regensburg ausgewertet. Gleich nach Weihnachten wird es dann genaue Zahlen zum Holzvorrat, Holzzuwachs und zur Baumartenzusammensetzung, Verjüngung und Gesundheit der Waldbestände geben. Schon jetzt lässt sich feststellen, dass zuletzt Holzvorrat und Zuwachs, vor allem im Frankenwald, deutlich abgenommen haben. Die Ursachen liegen in den Trockenjahren seit 2018 und den daraus entstandenen Borkenkäferschäden in den Fichtenbeständen. Aufgrund der fehlenden Niederschläge in der Vegetationsperiode ging zusätzlich auch der Holzzuwachs in den überlebenden Waldbeständen deutlich zurück.
Die Folgen des unmittelbaren Rückgangs an Holzmasse gehen aber weit über einen wirtschaftlichen Verlust für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer hinaus. Denn in der „Klimaspirale“ verstärken sich Ursache und Wirkung gegenseitig immer weiter: Holz- und Zuwachsverluste infolge der schadstoffbedingten Klimaerwärmung bedeuten gleichzeitig nämlich auch, dass der Wald wiederum entsprechend weniger klimaschädliches CO2 speichern kann.
Deshalb gilt es jetzt, diesen Verlust durch die Begründung zuwachsstarker und klimastabiler Mischbestände möglichst schnell wieder auszugleichen. Allein im Herbst des Vorjahres und im zurückliegenden Frühjahr wurden im Forstbetrieb Coburg-Rothenkirchen auf fast 300 Hektar insgesamt über 30 verschiedene Baumarten gepflanzt oder gesät. Von den seit Jahrzehnten und Jahrhunderten erprobten Douglasien und Lärchen bis zu wärmeliebenden Flaumeichen, Schwarznüssen und Atlaszedern, die sich in Zukunft in der Region erst bewähren sollen. Und auch in diesem Winterhalbjahr wird es wieder eine Neukulturfläche in ähnlicher Größenordnung werden, wenn es nach den Forstleuten geht. Schließlich geht es darum, die Lücken, die die menschengemachte Erderwärmung im „Kohlenstoffspeicher Wald“ geschlagen hat, umgehend wieder zu schließen und damit dem schädlichen Kreislauf ein Stück entgegenzuwirken.