72 Prozent Zustimmung für Windpark im Frankenwald
Große Zustimmung für Windräder: Nach den Informationsveranstaltungen und der darauf folgenden Befragung haben sich fast dreiviertel der Bürgerinnen und Bürger für den dort geplanten Windpark im Frankenwald ausgesprochen. Nun sollen zügig die nächsten Schritte erfolgen.
Die Planungen für den Windpark der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) im Markt Pressig sind einen wichtigen Schritt vorangekommen. „72 Prozent Zustimmung sind ein klarer Auftrag an Bürgermeister und Gemeinderäte, die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Energieerzeugung zügig weiterzuführen“, sagte Pressigs Bürgermeister Stefan Heinlein bei der Bekanntgabe des Ergebnisses am Rande der Markgemeinderatssitzung am Dienstagabend. „Diesen Weg werden wir zusammen mit der BaySF BayernWind konstruktiv und transparent weitergehen.“
Die Abstimmung im Markt Pressig hatte der Gemeinderat initiiert, um den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, ihrer Meinung zum geplanten Windpark Ausdruck zu verleihen. 3349 Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren waren stimmberechtigt, 1423 Stimmen wurden abgegeben, wovon 1021 für den Windpark waren und 402 dagegen.
Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger, als Aufsichtsratsvorsitzender auch zuständig für die Bayerischen Staatsforsten und deren Tochter BaySF BayernWind, sprach von einem wichtigen Signal für ganz Bayern: „In diesem Jahr haben wir viele Gespräche geführt, um die Bürger beim Ausbau der Windenergie mitzunehmen und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Dass in Pressig 72 Prozent der Menschen dem geplanten Windpark zustimmen, freut mich besonders. Dieses klare Votum zeigt, dass unsere Bemühungen um Transparenz und Dialog wirken. Mein Dank gilt den Menschen in Pressig für ihre Unterstützung. Denn die Energiewende gelingt nur gemeinsam.“
Die Gemeinde Pressig hatte schon sehr früh gemeinsam mit den Verantwortlichen der BaySF BayernWind GmbH über die Planungen informiert und zwei Bürgerversammlungen abgehalten, um einen echten Dialog mit allen Bürgerinnen und Bürgern zu dem Thema zu ermöglichen. „Die frühe Einbindung der Bevölkerung und die transparente Information haben sich bewährt“, sagt der Geschäftsführer der BaySF BayernWind GmbH Sebastian Wittmann und kündigte an, diesen Weg zusammen mit dem Markt Pressig weitergehen zu wollen. „Vom geplanten Windpark können nicht nur Gemeinde und Industrie langfristig profitieren, sondern durch Beteiligungsmodelle auch die Bürgerinnen und Bürger.“
Nach dem Votum der Bürgerinnen und Bürger wird in den kommenden Monaten der Regionalplan aufgestellt und damit die rechtliche Basis für den Bau der Windräder geschaffen. Die Planungen sollen nach den Worten von Sebastian Wittmann nun zügig fortgeführt werden. Dazu zählen auch die Prüfung naturschutzfachlicher Themen baurechtlicher Fragen. In 4-5 Jahren könnte dann der erste grüne Strom im Markt Pressig erzeugt werden.
BaySF BayernWind-Geschäftsführer Sebastian Wittmann: „Wie viele Windräder tatsächlich entstehen ist aber noch offen. Das hängt von vielen Faktoren ab. Naturschutzfachliche Themen spielen dabei ebenso eine Rolle wie baurechtliche Fragen. Diese Themen gehen wir jetzt an, dabei gibt uns das klare Votum der Bürgerinnen und Bürger sowie des Gemeinderats und die positive Haltung der regionalen Industrie einen kräftigen Rückenwind für die nächsten Schritte.“
Hintergrund:
Der verstärkte Ausbau der Windenergie in Bayern ist aus Sicht der Bayerischen Staatsregierung ein zentraler und unverzichtbarer Baustein auf dem Weg zu einem klimaneutralen Bayern im Jahr 2040. So sollen in den kommenden Jahren bis zu 1000 neue Windenergieanlagen an geeigneten Standorten im Freistaat entstehen. Einige dieser Windräder, die im bayerischen Staatswald errichtet werden, sollen nach einem Aufsichtsratsbeschluss der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) im Eigenbetrieb realisiert werden. Das Unternehmen hat hierzu im Jahr 2023 die „BaySF BayernWind GmbH – Ein Unternehmen der BaySF“ gegründet, die diese Projekte umsetzen soll. Im Markt Pressig wird die Unternehmenstochter erstmals ein Windenergie-Projekt in Eigenregie planen, errichten und betreiben.
Bisher erzeugen im bayerischen Staatswald gut 100 Windräder klimafreundlichen Strom. Künftig sollen es bis zu 500 werden.