99 Bayerische Bäume fürs NAWAREUM
Ein Stück Bayerischer Wald heißt die Besucherinnen und Besucher zukünftig im Eingangsbereich des NAWAREUM willkommen. Rund 100 naturbelassene Baumstämme aus dem Staatsforstbetrieb Bodenmais wurden von den Bayerischen Staatsforsten für den neuen Erlebnis- und Informationsort zu Nachwachsenden Rohstoffen und Regenerativer Energie kostenlos zur Verfügung gestellt. Seit Mitte März zieren sie die Südfassade des Holzbaus und vermitteln dem Besucher den Eindruck, als wandle er durch eine Waldlichtung.
„Wir sind stolz, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes dazu beitragen konnten, den Wald in die Stadt zu holen“, freut sich die Forstbetriebsleiterin der Bayerischen Staatsforsten vom Forstbetrieb Neureichenau, Gudula Lermer, bei der offiziellen Übergabe der Baumstämme. „Der Klimawandel ist für den Wald und die Forstwirtschaft die Herausforderung der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Wir unterstützen daher sehr gerne den Ansatz des NAWAREUM über nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen zu informieren und zu beraten.“
Klimaschutz durch Regionalität
Dass hier auf heimisches Holz gesetzt wurde, war selbstverständlich. „Ein Haus, das den Klimaschutz behandelt, sollte entsprechend klima- und umweltfreundlich agieren. So war es uns wichtig, dass die Rundhölzer aus nachhaltig bewirtschafteten, regionalen Wäldern stammen und beim Transport kurze Wege eingehalten worden sind“, so Dr. Bernhard Widmann, Leiter des Technologie- und Förderzentrums (TFZ), dem das NAWAREUM angegliedert ist.
„Mit den Bayerischen Staatsforsten haben wir einen zuverlässigen Partner, der uns glücklicherweise die Stämme kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Das freut uns sehr“, so Widmann weiter.
Welchen hohen Stellenwert der Rohstoff Holz im NAWAREUM hat, wird nicht nur anhand der Baumstämme deutlich. Der Neubau, der unter der Projektleitung des Staatlichen Bauamts Passau errichtet wird, ist auf einem Untergeschoss aus Stahlbeton weitgehend in Holz konstruiert. Am Beispiel des NAWAREUM wird gezeigt, wie es gelingen kann, die hohen Anforderungen an ein Museum mit den Standards eines Passivhauses zu vereinbaren. Das Gebäude setzt dadurch selbst Maßstäbe im Holzbau.
Auch bei der Energieversorgung des Hauses werden innovative Wege beschritten. Der Energiebedarf wird weitgehend über regenerative Energieträger gedeckt. Zum Einsatz kommen hier vor allem Solarthermie, Photovoltaik sowie eine Geothermieanlage mit rund 40 Erdwärmesonden, die verbunden mit einer Wärmepumpenanlage für die nötige Heizenergie und Prozesskälte sorgen. Es besteht zudem ein Anschluss an das vorhandene Biomasseheizwerk des TFZ.
Insgesamt schreiten die Bauarbeiten am NAWAREUM gut voran. Mit der Errichtung der Baumstämme an der Südfassade ist ein weiterer wichtiger Meilenstein bis zur Eröffnung im Winter 2020 getan.
Die Finanzierung der Baumaßnahme mit Gesamtkosten in Höhe von 25 Mio. Euro tragen das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gemeinsam.
Die Pressemitteilung und Bilder finden Sie online unter: www.tfz.bayern.de/service/presse unter den Punkt „Pressemitteilung des NAWAREUM“