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Auf Entdeckungstour im Geiselbacher Wald

In den aktuellen Sommerferien konnten Förster Rudi Schlenke von den Bayerischen Staatsforsten in Heigenbrücken uind seine Frau siebzehn Ferienkinder im Rahmen der gemeindlichen Ferienspiele im heimischen Revier begrüßen. Bei  Sommerwetter sorgte zunächst das Spiel „Renn Maus, renn“ für viel Spaß zum Auflockern der Gruppe. Unter dem Motto „Spuren und Zeichen im Wald entdecken“ begaben sich alle in den Wald. An einer ausgewählten Stelle hieß es nun für die Kinder selbstständig nach vorhandenen Spuren und Zeichen zu suchen. Die Kinder bildeten von sich aus kleine Forschertrupps um das Gelände zu untersuchen. Die Ergebnisse der Entdeckungen wurden von den Teams der gesamten Gruppe gezeigt und vorgestellt. Fährten vom Reh, abgebissener Farn, ein Wildwechsel, merkwürdige Verwachsungen an einer Baumrinde, eine zerbrochene Glasflasche und eingetrockneter Schneckenschleim waren nur einige Dinge, die von den Kindern entdeckt wurden.

Eine besondere Entdeckung war ein sogenannter „Malbaum“ (Jägersprache), an dem der eingetrocknete, hellgraue Schlamm gut zu erkennen war. An diesen Stellen scheuern sich die Wildschweine ihre Schwarte, nachdem sie sich im Matsch gewälzt haben. Nach diesen ersten Entdeckungen ging die Wanderung weiter zu einer Fläche, auf der viele trockene Äste auf dem Waldboden lagen. Jeder sollte sich einen möglichst etwas krummen, nicht zu großen Stock suchen und diesen auf der weiteren Tour mitnehmen. Die Kinder rätselten, für was die Stöcke gebraucht würden, doch verraten wurde zunächst nichts. Mit den Stöcken bis zu einer knorrigen Buche weiter wandernd, wurden wiederum Rateteams gebildet. Es galt ausgelegte Zweige von Laub- und Nadelbäumen und deren Samen bzw. Zapfen richtig zuzuordnen. Fühlen und Riechen trugen zusätzlich zur besseren Unterscheidung bei. Der Duft nach Citrus bei der Douglasie und die piekenden Fichtennadeln haben bei allen nachhaltig gewirkt.

Kurz vor der wohl verdienten Pause machte der Förster die Kinder auf ein weiteres Zeichen im Wald aufmerksam. Es war ein stehender, niedriger Baumstamm, ziemlich hell aussehend und oben auf war ein rötlicher Stein angebracht. Als „Salzlecke“ bezeichnet wird diese Einrichtung, erfuhren die Kinder und das die Aufnahme von Salz und Mineralien für die Gesundheit der Tiere wichtig ist. Danach wurde ausgiebig Pause gemacht. Gebackene Waldigel und leckere Schorle sorgten für die notwendige Stärkung bei den weiteren Aktionen.

Förster Schlenke und seine Frau gaben den Kindern jetzt die Gelegenheit, ähnlich wie die Wildschweine, ihre eigenen „Malbäume“ zu gestalten. Alle bemalten voller Begeisterung ihre Bäume mit Fingerfarben und kreierten vielfältige Kunstwerke. Sichtlich zufrieden mit den eigenen Werken ging es nun auf den Rückweg, ohne dabei die gesammelten Stöcke zu vergessen.

Bei der Abschlussstation erfuhren die Kinder endlich auch, was es denn mit den gesammelten Stöcken auf sich hatte. Zur Erinnerung an die interessante Tour durch den Wald bastelte sich jedes Kind aus seinem Stock eine Waldschlange. Bemalt mit Farben in verschiedenen Mustern und einem Kopf geknetet aus Ton entstanden tolle Unikate. Zum Abschied spürte man, dass ein schöner Feriennachmittag eigentlich viel zu schnell vergangen war.