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Baumartenvielfalt für den Frankenwald

Julius Barnickel am Pflanzspaten, assistiert von Dr. Hans Joachim Barnickel: Unterstützung für die Versuchsanbauten mit Bäumen für die Zukunft im Forstrevier Wilhelmsthal (Bild: M.Jackermeier).

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Klimastabile Baumarten werden getestet

Das Fichtensterben im Frankenwald geht weiter. Die Waldbesitzer suchen nach klimastabilen Bäumen für die nächste Waldgeneration. Weil die Folgen des Klimawandels schwer vorauszusagen sind, setzen sie dabei auf möglichst große Vielfalt im Wald. Dabei ist die Auswahlpalette an Baumarten groß, gleichzeitig die Versuchsphase entsprechend lang: Erst nach Jahrzehnten zeigt sich, ob eine Art den Herausforderungen gewachsen ist. Dabei setzen die Forstleute im Forstrevier Wilhelmsthal der Bayerischen Staatsforsten auf lange und gute Erfahrungen. Vor über 70 Jahren hat Forstmeister Georg Degen im damaligen Forstamt Kronach begonnen, mit damals sogenannten „Exoten“ zu experimentieren. Vom heutigen Klimawandel wusste er natürlich noch nichts. Sein Ziel war einfach die Baumartenvielfalt im Frankenwald um leistungsfähige nordamerikanische Nadelbaumarten zu erhöhen. Von diesem Pioniergeist profitieren die Waldbesitzer bis heute: Mit Hemlockstanne, Riesenlebensbaum und Küstentanne stehen inzwischen erprobte Bäume auch für die Zukunft zur Verfügung. Seitdem hat das Forstrevier Wilhelmsthal diese Tradition fortgesetzt. Kamen in den Folgejahrzehnten bereits Stiel-, Trauben- und Roteiche als zusätzliche Laubbaumarten dazu, setzt inzwischen Revierleiter Moritz Jackermeier mit Versuchsanbauten wärmeliebender Robinien, Baumhasel und Schwarzkiefern sowie zusätzlichen Laubholzsaaten erneut weitere Akzente im forstlichen Versuchswesen für den Frankenwald.

Bei den letzten Testanbauten mit besonders anspruchsvollen Baumarten wurde er dabei jetzt auch durch örtliche Initiativen heimischer Waldfreunde unterstützt. Bereits im Jahr 2020 hatte der Lions Club Kronach Festung Rosenberg mit einer großzügigen Spende junger Setzlinge den Waldumbau im Staatswald unterstützt. Der damals amtierende Lions-Präsident Dr. Hans Joachim Barnickel hatte sich in den Folgejahren immer wieder für den Aufwuchs der Bäumchen interessiert und ließ es sich nicht nehmen, jetzt auch privat etwas zum Zukunftswald beizutragen: Seine Spende ermöglichte es jetzt, noch einmal weitere Baumarten aus wärmeren Gebieten auch im Frankenwald auszuprobieren: Die Schwarznuss, eine Verwandte der heimischen Walnuss, stammt aus dem östlichen Nordamerika und soll zu wertvollem Hartholz heranwachsen. Auch die Elsbeere aus dem europäischen Weinbauklima und die Esskastanie, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommt, sind wärmeliebende Bäume der Zukunft. Sohn Julius legte selbst mit Hand an, als die Setzlinge mit Blick auf das Grümpeltal gepflanzt wurden. Wenn alles gut geht, wird er die Bäume aufwachsen sehen und auch noch ihre Ernte und Nutzung erleben. Der jüngste Anbauversuch im Revier Wilhelmsthal hat begonnen.