Burgstall Heimenegg: Neue Infotafeln und Zuwegung
19.Dezember 2024, Ottobeuren – Im Frühjahr dieses Jahres wurde in Heimenegg, Gemeinde Mindelheim, die historische Festungsanlage mit Ringgraben und Ringwall vom Forstbetrieb Ottobeuren der Bayerischen Staatsforsten neu beschildert und eine einfache Zuwegung für Besucherinnen und Besucher geschaffen. Zu Anschauungszwecken wurde von den Waldarbeitern des Forstbetriebs der historische Palisadenwall originalgetreu in Holzbauweise nachgebildet.
Kreisheimatpfleger a.D. Peter Hartmann und Rektor a.D. Rudolf Ruf gaben den Anstoß, den Burgstall einer breiteren Öffentlichkeit und vor allem Schulklassen bekannt zu machen. Bereits im Jahr 2020 haben Schüler unter fachkundiger Anleitung mit ihrer Klassenleiterin Veronika Vogt Äste, Totholz und Wildwuchs aus den Burggräben und von den Wällen des Burgstalls (Burgstelle) Heimenegg entfernt. „Diese Aktion sollte in einer Patenschaft mit der Mittelschule Mindelheim jährlich durchgeführt werden, damit Schulklassen bei ihrem Besuch des Burgstalls eine gepflegte Anlage vorfinden,“ so Rektor a.D. Rudolf Ruf
Die Erhaltungsmaßnahme wurde vorab mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und dient dem langfristigen Fortbestand des archäologischen Kleinods. „Aufgrund der kleinen kompakten Anlage in Heimenegg kann man sich bei den vielen großen, meist nur in Bruchstücken erhaltenen Burgställen in unserem Land den ursprünglichen Aufbau bestens erklären“, so Kreisheimatpfleger a.D. Peter Hartmann.
Der Burgstall Heimenegg wurde erstmals 1256 von einem Dienstmann der Mindelberger namens Chunrat de Haimenecke erwähnt und diente ab 1380 als Dienstsitz Dietrich von Dachsberg zu Heimenegk. Später, ab 1387, gehört die Anlage zur Herrschaft Teck. Seine letzte Erwähnung fand der Burgstall 1464 bei einer Auseinandersetzung der Rechberger Joerg und Bero. Über 750 Jahre nach Errichtung der Burganlage sind zwar keine Grundmauern mehr zu erkennen, jedoch weisen Reliefveränderungen in Form von metertiefen Gräben, einem aufgeschütteten spitzkegelförmigen Hügel und die Wallreste des Wirtschaftshofes überdeutlich auf den ursprünglichen Grundriss der Anlage hin.
Der Forstbetrieb Ottobeuren hat die Initiative von Kreisheimatpflege und Schule Mindelheim spontan unterstützt: „Wir freuen uns einen Beitrag leisten zu können, unser kulturhistorisches Erbe zu erhalten und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen“, so Forstbetriebsleiter Dr. Hermann S. Walter und freut sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher am Burgstall Heimenegg.
Die Maßnahme wurde im Rahmen des Förderprogramms für besondere Gemeinwohlleistungen des Freistaates Bayern unterstützt, das u.a. den Erhalt historischer Denkmäler fördert.