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Dem invasiven Japanische Staudenknöterich Einhalt gebieten

Mitte Mai erreicht der Staudenknöterich schon eine Höhe von 2 Metern (Foto: Florian Zeller, BaySF)

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An der ausgegrabenen Pflanze erkannt man, wie sich der Knöterich über Rhizome verbreitet (Foto: Florian Zeller, BaySF)

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29. Mai 2024, Sonthofen - Der Japanische Staudenknöterich ist eine invasive Pflanze, die im 19. Jahrhundert aus Asien nach Europa gebracht wurde. Invasiv bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich die nicht heimische Pflanze sehr stark und zu Lasten der heimischen Flora ausbreitet. Heutzutage findet man den japanischen Staudenköterich vor allem als Zierpflanze in Gärten oder in der Natur wild wuchernd.

„Die Vorkommen des Staudenknöterichs hier im Wald bei Börwang sind vermutlich durch illegal entsorgte Gartenabfälle entstanden. Schon ein wenige Gramm schweres Wurzelstück reicht aus, dass sich eine neue Pflanze entwickeln kann“, erklärt Förster Florian Zeller. Er pflegt den Staatswald u.a. rund um Börwang. Ist die Pflanze erst einmal etabliert, breitet sich der Knöterich rasant über Rhizome aus, die knapp unter der Bodenoberfläche verlaufen. „Das große Problem ist die enorme Wuchskraft des Japanischen Knöterichs. Er bildet sehr dichte Bestände und kann bis zu 4 Meter hoch werden. Das raubt anderen Pflanzen das Licht und diese gehen in Folge ein“, führt Sonthofens Forstbetriebsleiter Jann Oetting aus.

Um eine weitere Ausbreitung der problematischen Pflanze zu verhindern, testet der Forstbetrieb Sonthofen verschiedene Maßnahmen. „Wir haben festgestellt, dass der Knöterich nur in Bereichen wächst, in denen er selbst genügend Licht bekommt. Das heißt, in geschlossenen Waldbeständen taucht er nicht auf. Deswegen drehen wir den Spieß um und versuchen dem Knöterich das Licht wegzunehmen“, erklärt Revierleiter Zeller. In Staudenknöterichbestände werden aktiv Bäume wie Tanne, Ulme und Buche gepflanzt, in der Hoffnung, dass diese in ein paar Jahren einen geschlossenen Waldbestand bilden. Jann Oetting bedauert: „Leider ist dies mit einer intensiven Betreuung verbunden. Aufgrund der starken Wuchskraft des Knöterichs muss dieser in den ersten Jahren der jungen Bäume einmal pro Monat abgemäht werden, damit die jungen Bäume genügend Licht erhalten. Sind sie einmal über dem Knöterich, haben sie gewonnen und die Knöterichbestände verkümmern.“

Auch an Weges- sowie Waldrändern verbreitet sich die invasive Pflanze gerne. Dort erhält diese immer ausreichend Licht und kann nur schlecht verdunkelt werden. Bisher mäht der Forstbetrieb den Knöterich dort während der Blütezeit ab, um eine Vermehrung über Samen zu verhindern. „Das Abmähen verlangsamt leider nur die Ausbreitung“, weiß Förster Florian Zeller. Und weiter: „Über die Rhizome im Boden erweitert der Japanische Staudenknöterich trotzdem jedes Jahr seinen Wuchsbereich“.

In Zukunft will der Forstbetrieb Sonthofen weitere Methoden auf seinen Flächen ausprobieren, wie das Abdecken der befallenen Flächen mit lichtundurchlässiger Folie. Diese Methode kommt bei Knöterichpflanzen entlang der Wege in Frage. „Ganz wichtig bleibt aber auch das Mitwirken der Bevölkerung: Gartenabfälle haben im Wald nichts verloren!“, mahnt Förster Florian Zeller abschließend.