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Der Wald bleibt – nur sein Gesicht verändert sich

Das wildromantische Röthenbächel mit seinen schönen Wäldern ist ein beliebtes Ausflugsgebiet (Foto: BaySF/R. Werner).

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Staatsforsten führen im Wald um das Gewerbegebiet Weberschlag eine Holzernteaktion durch; Gezielte Holznutzung fördert die nächste Baumgeneration; Ziel ist ein klimastabiler und strukturreicher Mischwald.

Schnaittenbach, 26. Januar 2021 - Der für die Staatswälder im Bereich des Gewerbegebiets Weberschlag zuständige Forstbetrieb Schnaittenbach plant ab Ende Januar dort Holzerntemaßnahmen, um den Wald fit für den Klimawandel zu machen. Während der Holzernte werden die Wanderwege und Forststraßen zur eigenen Sicherheit für den Besucherverkehr gesperrt. Damit die Bevölkerung möglichst schnell wieder ihren Wald nutzen und erleben kann, setzen die Staatsforsten auf moderne Holzerntemaschinen, im Fachjargon Harvester und Forwarder genannt, der eigenen Forsttechnik. Für die Maschinen spricht zudem die viel höhere Arbeitssicherheit.

Wer momentan, in Zeiten des Lockdowns, den eigenen vier Wänden entfliehen will, ohne in Kontakt mit anderen Menschen zu treffen, sucht Erholung im Wald. Etwa entlang des wildromantischen Röthenbächels, das mit seinen schönen Wäldern ein ideales Ziel für die Naherholung darstellt. Ab Ende Januar wird das Idyll leider durch eine Holzernte der Bayerischen Staatsforsten gestört. Doch der Einschlag hat auch etwas Gutes:

"Schon unsere Vorfahren wussten, dass das alte Holz genutzt werden muss, um dem jungen Holz das Wachstum zu ermöglichen", erklärt der für das Revier zuständige Förster Robert Werner. Durch die gezielte Pflege der jungen Bäume könne sich der Wald verjüngen und die nächste Baumgeneration heranwachsen. Dies sei ein ständiger Kreislauf, aus Holznutzung und Förderung des Jungwuchses - der Wald bliebe dabei immer erhalten.

"Auf diese intergenerative Waldwirtschaft nutzen wir den naturnahen, klimaneutralen und nachwachsenden Wertstoff Holz, für Möbel, Häuser, wohlige Wärme und sogar Kleidungsstücke und machen den Wald fit für die Zukunft", ergänzt der Leiter des Forstbetriebs Schnaittenbach, Philipp Bahnmüller. Natürlich sei das Gesicht des Waldes nach dem Einsatz erstmal nicht mehr das Gleiche. Aber Förster müssten, gerade im Hinblick auf den menschengemachten Klimawandel, in Generationen denken und den Wald als solches zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Bei der anstehenden Maßnahme werden durch gezielte Entnahme von Einzelbäumen Lichtschächte für den aufkommenden Jungwuchs, in Form von klimatoleranterem Laubholz, geschaffen und besonders vitale Einzelbäume gefördert werden. "Wir setzen auf die Anpassungsfähigkeit unserer jungen Bäume, die dem Klimawandel trotzen sollen," so Werner.

Dass die Holzernte notwendig ist, zeigen die dramatischen Entwicklungen der rasanten Klimaerwärmung der letzten Jahre. Neben Stürmen, Borkenkäfer und drei Trockensommern hintereinander kommen jetzt anspruchslose Baumarten wie die Kiefer in Bedrängnis. Daher wurden und werden geschädigte oder abgestorbenen Bäume ebenfalls entnommen, etwa südlich des Bahnhofs Weiherhammer, um die Verkehrssicherung entlang der zahlreichen Wanderpfade und Straßen zu gewährleisten,

Dem Leiter des Forstbetriebs Schnaittenbach, Philipp Bahnmüller, ist die Sicherheit sehr wichtig und er appelliert an die Vernunft der Waldbesucher und Waldbesucherinnen: "Bitte beachten Sie die Absperrungen und betreten Sie während der laufenden Holzernte nicht die gesperrten Bestände!"