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Die Vermessung der Wälder

Forsteinrichter Stephan Breit und Inventurmitarbeiter Matthias Paech besprechen die laufende Stichprobeninventur im Staatswalddistrikt „Hochfirst“.

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Ottobeuren, 28. August 2014 -  Nach 10-jähriger Pause findet heuer wieder Inventur statt im Staatswald des Forstbetriebs Ottobeuren. Speziell ausgebildete Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten sind planmäßig zurückgekehrt und vermessen seit dem Frühjahr mit modernster Technik ausgerüstet den Baumbestand. Über exakt festgelegte Inventurpunkte wird der Wald mittels eines mathematischen Stichprobenverfahrens in Zahlen gefasst. Über 4.000 Punkte müssen die Inventurmitarbeiter bis zum Jahresende für den Forstbetrieb Ottobeuren erfassen. Im Umkreis von bis zu elf Metern um den Aufnahmepunkt nimmt er Alter, Höhe und Umfang der vorkommenden Bäume auf sowie etwaige Schäden durch Holzernte oder Wildverbiss. Auch wertvolles Totholz als wichtigstes Strukturmerkmal naturnaher Wälder und naturschutzfachlich wertvolle Biotopbäume werden erfasst.

Die Aufnahmen an den Stichprobenpunkten ergeben eine enorme Datenfülle für den Forstbetrieb. „Die unter großem Aufwand ermittelten Zahlen sind die wichtigste Grundlage für unsere nachhaltige Bewirtschaftung“, erläutert Forstbetriebsleiter Dr. Hermann S. Walter. „Dank der Forstinventur können wir berechnen, wieviel Holz in den Wäldern steht und wieviel nachwächst. Daraus lässt sich das jährliche Nutzungspotenzial ermitteln“, ergänzt Sektionsleiter Breit.

Denn die Höhe des Holzvorrats und der ermittelte Zuwachs entscheiden darüber, wieviel Holz jährlich geerntet werden darf. Rückschauend ermöglichen die Daten den Förstern zusätzlich wertvolle Erkenntnisse. Bereits seit den 70er Jahren wird im Staatswald systematisch und regelmäßig im Turnus von 10 Jahren Inventur gemacht. Anhand der Daten kann die Entwicklung des Waldes genau nachgezeichnet werden und der waldbauliche Erfolg der forstlichen Maßnahmen bewertet werden. Der Forstbetrieb ist zuversichtlich, dass sich die seit vielen Jahren konsequente betriebene naturnahe Forstwirtschaft mit dem Ziel reich strukturierter, stabiler Mischwäldern in den Inventurergebnissen widerspiegeln wird: Es werden zum Beispiel deutlich höhere Laubholzanteile erwartet.  

Der Forstbetrieb Ottobeuren
Der Forstbetrieb Ottobeuren ist einer von 41 Forstbetrieben der Bayerischen Staatsforsten und bewirtschaftet mit rund 50 Beschäftigten den Staatswald von der Schotterriedellandschaft über das Vorallgäu in die bewegte Allgäuer Jungmoränenlandschaft hinein. Nährstoffreiche Böden und reichlich Niederschläge erlauben den Bäumen herausragende Wuchsleistungen. Fichtendominierte Wälder werden sukzessive in standortgerechte Mischwälder mit Tanne, Buche und Edellaubbäumen umgebaut. Der Forstbetrieb setzt dabei auf eine naturnahe Forstwirtschaft mit einzelstammweiser Nutzung ohne Kahlschlag, erhöht den Totholzvorrat als elementares Strukturmerkmal für mehr Artenvielfalt im Wald, schützt dauerhaft Biotopbäume, setzt konsequent auf die natürliche Verjüngung unserer Wälder und schafft Raum für Erholungssuchende.

Mehr Informationen unter www.baysf.de/ottobeuren