Eichen des Forstbetriebs Rothenbuch prachtvoll
Rothenbuch, 25. Oktober 2016 - Aktuell leuchtet der Wald im Spessart wieder in tausend Gelb- und Rottönen. Besonders die Eichenwälder sind prachtvoll. „Aber nicht nur für die Wanderer sind die Eichen wunderschön und wertvoll! Auch ökologisch kommt den Eichen im Spessart eine herausragende Bedeutung zu.“ fasst Forstbetriebsleiter Jann Oetting die Besonderheit der Spessarter Eichen im Staatswald zusammen.
Die Eichen, die oft einzeln in den Buchenbeständen beigemischt sind, werten den Spessart in seiner Artenvielfalt stark auf. Beispielsweise kommen 205 Arten von „Hautflüglern“, z.B. Gallwespen, an der Eiche vor, während es bei der Buche nur 72 sind. Das Besondere an der Eiche ist, dass der Förster oder die Försterin der Eiche als Lichtbaumart immer helfen muss und beständig Buchen erntet, die die Eichen bedrängen. Denn die Eiche braucht viel Licht zum Leben und die Buche ist im Spessart extrem vital und dunkel. Sie setzt sich ohne Steuerung durch den Menschen auf praktisch ganzer Fläche durch und verdrängt Arten, die auf viel Licht angewiesen sind. Die Eichenpflege hat im Spessart eine lange Tradition: Seit 1.000 Jahren achtet die Forstpartie darauf, dass die Eiche wachsen kann und genügend Licht hat. So kommt es, dass heute 25% der Bäume im Rothenbucher Staatswald Eichen sind.
Auch Forstwissenschaftler Dr. Stefan Müller-Kroehling führt in einem Artikel über die Biodiversitätskriterien für Nachhaltigkeit im Wald aus, dass alle der 13 im Spessart vorkommenden Urwaldreliktarten mehr oder weniger mit der Traubeneiche in Verbindung stehen und keine ausschließlich mit der Buche. Und dies trotz eines aktuell erheblich höheren Buchenanteils. Das heißt: Die Waldpflege und der Erhalt der Eichen sichern für diese Urwaldreliktarten sowie für viele andere Tier-, Pflanzen- und Pilzarten das Überlegen und die Habitate.
„Forstwirtschaft sichert die Eiche und die daran gebundene Artenvielfalt! Und gleichzeitig schafft sie herrliche Eichenwälder, mit unglaublichen Farb- und Lichtspielen – besonders im Herbst“ freut sich Förster Oetting.