Eröffnung der neuen Wolfgrabenbrücke
[Dießen am Ammersee] Standesgemäß mit dem Rad kamen die Teilnehmenden zur Eröffnung der neu gebauten Radwegebrücke im Distrikt „Seeholz“. Die Brücke ist Teil des viel befahrenden Ammersee-Radweges zwischen Utting und Dießen, welcher im Sommer von mehreren Hunderten Radfahrenden pro Tag befahren wird. Seit etlichen Jahren sorgte die alte Betonbrücke für viel Ärger und Verdruss bei den Gemeinden und dem Grundeigentümer – viel zu schmal, nur einzeln und kaum mit Anhänger befahrbar, mit zu niedrigem Geländer und hohem Unfallpotential – erfüllte die Brücke schon lange nicht mehr die geforderten Standards an den immer stärker zunehmenden Radverkehr. Eine neue Brücke sollte her. Vor beachtlichen 17 Jahren gab es hierzu die ersten Versuche, die damals jedoch an Zuständigkeitsfragen scheiterten. Immer wieder wurden im Laufe der Jahre seither Versuche gestartet, die sich aufgrund der besonderen Lage der Brücke im NSG „Seeholz und Seewiese“ – gleichzeitig FFH- und SPA-Gebiet – als umfangreich und bürokratisch gestalteten.
Andreas Brem, Revierleiter des Reviers Dießen, brachte vor drei Jahren neuen Schwung in die Angelegenheit. Nach mehreren Genehmigungsschleifen mit Wasserwirtschaft, unterer und höherer Naturschutzbehörde, Finanzierungsklärung mit dem AELF Fürstenfeldbruck über bGWL-Förderung, der Gewinnung des Bauhofes für die Wegeinstandsetzung nach dem Bau und der Ausschreibung und Vergabe der Baumaßnahme an eine ortsansässige Schreinerei konnte die Brücke diesen Mai nun endlich errichtet werden. Die Brücke wurde auf 2,30m verbreitert und freitragend konstruiert, sodass kein Pfahl in das Gewässer eingebaut werden musste. Gebaut aus regionalem Eichenholz, ohne den Einsatz von Beton, fügt sie sich so hervorragend in den wertvollen Sternmieren-Hainbuchen-Eichenwald-LRT des Seeholzes ein. Ein weiteres Highlight wird noch eine spezielle Amphibienbrücke; diese wird die nächsten Wochen in Zusammenarbeit mit der örtlichen BN-Kreisgruppe nun für den Schwarzen Grubenlaufkäfer, welcher im Seeholz eines seiner seltenen Vorkommen hat, errichtet. „Was lange währt wird endlich gut“, begrüßte die stellvertretende Betriebsleiterin Sarah Becker die Teilnehmenden an der Eröffnung. „Nur durch die gute Zusammenarbeit der vielen einzelnen Beteiligten konnte aus dem Wunsch nach einer neuen Lösung jetzt so ein großartiges Ergebnis entstehen.“