Erster Luchsnachweis im Staatswald in der bayerischen Rhön
Der erste Hinweis Ende Oktober stammte von zwei Waldbesuchern, denen ein Luchs in der Nähe des Basaltwerks am Schwarzenberg begegnete. Ohne Scheu querte er keine 100 m entfernt einen Forstweg. Ein ehemaliger Förster berichtete daraufhin, dass er in dem Bereich ein Stück Fallwild, eine Rehgeiß gefunden habe. Die Untersuchung durch unseren Luchsfachmann Joachim Urban vom Netzwerk Große Beutegreifer ergab anhand der Befunde eindeutig den Luchs als Verursacher.
Am 5. November erfolgte dann der Riss des Damwilds in Schönderling. Einen erneuten Hinweis gab es am 24. November durch Luchsspuren am Totnansberg. Schließlich wurde die große Raubkatze von mehreren Teilnehmern unserer Drückjagd am 27.11.2015 auf dem Totnansberg im Schnee gespürt, bevor Hans-Peter Seifert der Fotonachweis gelang. Der Luchs bewegt sich in einer der Kernzonen des Biosphärenreservats Rhön. Die ausgezeichnete Fichte soll hier noch entnommen werden, bevor die Waldfläche in den Prozessschutz entlassen wird und sich zu Wildnis entwickeln soll. Die Raubkatze hat sich also einen guten Lebensraum ausgesucht. Sie könnte aus einem Vorkommen in Hessen zwischen Vogelsberg und Rhön stammen, das keine fünfzig Kilometer entfernt ist und das regelmäßig Nachwuchs hat.