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Es braucht mehr Diversität

Pflanzaktion mit Schülerinnen und Schülern im Forstbetrieb Arnstein (Foto: Tobias Schreck / BaySF)

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Forstbetrieb Arnstein: Jugendliche pflanzen Bäume

Statt Unterricht durfte die Klasse 6a der Realschule Marktheidenfeld Anfang März einen ganzen Schultag neue Bäume pflanzen. Die Einladung dazu ging vom Forstbetrieb Arnstein, von Betriebsleiter Christoph Riegert und Forstwirtschaftsmeister Tobias Schreck aus. Beide stellten den Schülerinnen und Schülern eine rund einen halben Hektar große Fläche zwischen Remlingen und Holzkirchen zur Verfügung, um dort Wildkirschen und Esskastanien zu pflanzen.

Besondere Pflanzbedingungen
Wer sich dort einen sauberen und pflanzbereiten Waldboden vorstellte, wurde zunächst etwas enttäuscht. Denn neben Baumstümpfen lag auch eine ganze Menge an Reisig und Kronenholz auf dem Boden. Das behinderte das Graben von der Pflanzlöcher etwas. Dem Kronenholz kommt für die Neupflanzung jedoch eine wichtige Bedeutung zu. Als Totholz liefert es wertvolle Nährstoffe für die Bäume und weitere Pflanzen. Gleichzeitig wird v.a. mit dem Totholz neuer Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere geschaffen. Zu guter Letzt verringert das Totholz die Verdunstung und bietet den Setzlingen gerade in heißen Sommern Schatten.  

Mit Diversität gegen den Klimawandel
Das Team des Forstbetriebs Arnstein unternahmen einiges, damit die Neupflanzung ein Erfolg wird. So bekamen die Schülerinnen und Schüler nicht nur eine präzise Einweisung. Jeder Pflanzplatz wurde zudem mit einer Baumscheibe markiert, sodass die Setzlinge Baumzeilen bilden und bei späteren Pflegemaßnahmen leichter wiedergefunden werden. Außerdem wurde die Fläche eingezäunt, um Wildverbiss auszuschließen.

Als Baumarten wurden die Wildkirsche und die Esskastanie gewählt, weil man sich von ihnen eine größere Widerstandsfähigkeit gegen die Trockenheit verspricht.

Nach Auffassung von Betriebsleiter Riegert braucht es im Wald Diversität. Ein klimastabiler Wald sollte hier aus mindestens vier Baumarten wie Eiche, Wildkirsche, Esskastanie, und Bergahorn neben der Rotbuche bestehen.

Großer Lerneffekt
Durch die Pflanzaktion haben die Schülerinnen und Schülern der 6a innerhalb von wenigen Stunden eine ganze Menge gelernt und sich die vom Forstbetrieb gestiftete Brotzeit tatkräftig verdient. Sie haben eine noch stärkere Verbindung zum Ökosystem Wald aufgebaut. Sie haben erfahren, wie anstrengend es sein kann, sich in einen muschelkalkhaltigen Boden zu graben. Aber sie haben auch wahrgenommen, dass sie aktiv etwas gegen den Klimawandel unternehmen können. Inwieweit ihre Bäume wirklich aufgehen, werden die Jugendlichen sehen, wenn sie in einigen Jahren ihre Neupflanzung wieder aufsuchen.