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European Forest Institut zu Gast im Spessart

Rothenbuch, 3. Juni 2016 - Der Forstbetrieb Rothenbuch der Bayerischen Staatsforsten begrüßte letzten Donnerstag den Direktor Marc Palahi aus Barcelona/Spanien und vier Forscher des European Forest Instituts (EFI) in den Spessartwäldern.

Die Wissenschaftler informierten sich hauptsächlich über die Eichenwirtschaft im Spessart. Weitere Themen stellten die Jagd und der Naturschutz dar. „Die Grundlage für die hohen Eichenanteile im Spessart geht auf die Historie zurück, als der Spessart noch Jagdgebiet für die Kurmainzer Fürstbischöfe war. Sie benötigten die Eicheln als Nahrung für das Wild. Nur durch regelmäßige Waldpflege, bei der Buchen entnommen wurden, konnten sich überhaupt solche beeindruckenden Eichenwälder erhalten“, erklärt Forstbetriebsleiter Jann Oetting. Werden die Wälder komplett aus der Nutzung genommen, verschwinden die Eichen nach und nach. Spätestens in der nächsten Waldgeneration wird kaum noch eine Eiche in diesen Beständen zu finden sein. Der Grund dafür liegt im hohen Lichtbedürfnis, das die Eiche zeit ihres Lebens hat, vor allem aber in ihrer Jugend.

Damit die Eiche und andere Mischbaumarten groß werden können, bedarf es einer angepassten Wilddichte. „Rund 90 private Jägerinnen und Jäger helfen uns, die Wildbestände in unserem Forstbetrieb zu regulieren“, so Oetting.

Die Eiche hat einen besonderen Wert für den Naturschutz. Denn im Spessart leben viele Urwaldreliktarten, die auf die Eiche als Lebensraum angewiesen sind. Um langfristig diese Artenvielfalt zu erhalten, bedarf es der kontinuierlichen Waldpflege zu Gunsten der Eiche durch Förster und Waldarbeiter.

Direktor Marc Palahi zeigte sich beeindruckt über den Wald: „Schützen und gleichzeitig nutzen auf ganzer Fläche, also die integrative Waldwirtschaft, schafft so viele Vorteile für Mensch und Natur – das muss in Brüssel viel mehr dargestellt werden“, resümiert der Direktor seinen Besuch im Spessart und macht sich auf den Weg - nach Brüssel ...