Florian Fischer übernimmt Forstbetrieb Nordhalben
Der Forstwissenschaftler Florian Fischer wird ab Februar die Leitung der Forstbetriebs Nordhalben der Bayerischen Staatsforsten übernehmen. Er folgt auf Daniel Kraus, der als Leiter des Universitätsforstamts Sailershausen an die Universität Würzburg wechselt.
Für Florian Fischer ist die neue Aufgabe eine Heimkehr. Geboren und aufgewachsen im Landkreis Kronach kennt er Land, Leute und die Mentalität der Menschen vor Ort sehr gut. Am Forstbetrieb Nordhalben war er vor einigen Jahren bereits zur Unterstützung des Leitungsdienstes eingesetzt. „Der richtige Mann am richtigen Ort“, wie Vorstand Reinhardt Neft betont. „Florian Fischer hat bei seinen bisherigen Stationen in unserem Unternehmen gezeigt, dass er seinen Beruf sehr gut beherrscht“, Er sei sich sicher, so Neft, dass Fischer die aktuellen Herausforderungen im Frankenwald gut meistern wird. Gleichzeitig dankte er Daniel Kraus für die geleistete Arbeit: „Wir lassen Sie nur sehr ungern gehen,“ so Neft.
Die Forstwirtschaft ist Florian Fischer von klein auf in die Wiege gelegt. Die Familie bewirtschaftet seit vielen Generationen eigene land- und forstwirtschaftliche Flächen im Landkreis Kronach. Sein Großvater war dazu noch im Holzhandel tätig und sein Vater war bis zur Rente Forstwirtschaftsmeister bei den Bayerischen Staatsforsten.
Florian Fischer wurde 1984 in Kronach geboren. Nach dem Forststudium an der TU München, das er 2011 mit dem Master-Abschluss beendete, absolvierte er das Referendariat und kam 2014 zu den Bayerischen Staatsforsten, wo er zunächst im Leitungsdienst am Forstbetrieb Nordhalben und im Bereich Holz und Logistik an der Zentrale in Regensburg eingesetzt war. Seit 2018 ist er stellvertretender Forstbetriebsleiter in Waldsassen.
Fischer übernimmt einen Forstbetrieb, der stark von den Folgen des Klimawandels betroffen ist: „Die Herausforderungen sind groß,“ sagt Fischer, „aber wir haben am Forstbetrieb ein engagiertes, gut eingespieltes und borkenkäfererprobtes Team.“ Zudem findet er gewachsene Arbeitsstrukturen vor, die seine Vorgänger Fritz Maier und Daniel Kraus geschaffen haben und die ihm den Einstieg erleichtern. „Ich kann auf eine solide Basis setzen, das lässt mir auch etwas Zeit, mich in das neue Team einzufinden“, so Fischer. Viele Wälder im Forstbetrieb, so Fischer, seien bereits vorausverjüngt. Gerade die Tanne als Charakterbaumart des Frankenwaldes sei eine tolle Mischbaumart, auf die die Försterinnen und Förster im Forstbetrieb seit Langem setzen.
Einer dieser Förster ist der bisherige Betriebsleiter Daniel Kraus. Er verlässt den Forstbetrieb bereits nach 15 Monaten „mit einem lachenden und einem weinenden Auge,“ wie er sagt. Ich konnte hier mit einem wunderbaren Team arbeiten, das auch in diesen schwierigen Zeiten fest zusammenhält. Da fällt der Abschied schon schwer.“ Gleichzeit freue er sich auf die neue Aufgabe und die damit verbundene Rückkehr in seine Heimat Unterfranken.
Das vergangene Jahr, so Kraus, sei vor allem von der Bekämpfung des Borkenkäfers geprägt gewesen: „Das Jahr 2023 war das schlimmste Käferjahr bisher – allerdings waren wir – durch die Erfahrungen der Vorjahre – auch so gut vorbereitet wie nie zuvor.“ Frühzeit haben sich die Frankenwaldbetriebe große Aufarbeitungskapazitäten gesichert, um im Fall der Fälle bestmöglich den Käfer bekämpfen zu können. „Der Klimawandel und seine Folgen werden uns noch lange beschäftigen“, so Kraus. Ziel müsse es sein, die vorhandenen fichtengeprägten Wälder bestmöglich zu schützen und gleichzeitig die Baumartenzusammensetzung der Wälder zu ändern. „Die historisch bedingten hohen Fichtenanteile wird es im Frankenwald künftig nicht mehr geben.“ Die Forstleute in Nordbayern bringen seit vielen Jahren vermehrt Laubbaumarten in die Bestände ein oder pflanzen geeignete Nadelbäume.
Sein Vorgänger Fritz Maier habe schon früh auf die Tanne gesetzt und die Vorausverjüngung entsprechend gestaltet. „In den nördlichen Regionen des Frankenwaldes haben wir zudem auf einigen Flächen erfolgreich die Eiche gesät. Es wird spannend zu sehen, wie sich die Baumart dort behaupten kann.“ Der Wald werde sich verändern, so Kraus, „aber der Frankenwald wird auch künftig seinen Namen zurecht tragen.“