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Forstbetrieb München: Wilhelm Seerieder geht in Ruhestand

Vorstandsvorsitzender Martin Neumeyer (mi) verabschiedete Wilhelm Seerieder (li) und begrüßte Emil Hudler.

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Waldbewirtschaftung und Naturschutz als Ziele

Nach fast 40 Jahren im Forstdienst verabschiedet sich der Leiter des Forstbetriebs München, Wilhelm Seerieder, in den Ruhestand. Er hat den Forstbetrieb und die Wälder um München in turbulenten Zeiten geprägt und den Waldumbau vorangetrieben.

Am Staatsforstbetrieb München geht eine Epoche zu Ende. Nach fast 20 Jahren gibt Wilhelm Seerieder die Leitung ab. Für den Betrieb war es eine prägende Zeit, wie der Vorstandsvorsitzende Martin Neumeyer im Rahmen einer Feierstunde betonte: „Wilhelm Seerieder hat den Forstbetrieb München in einer nicht ganz einfachen Zeit übernommen und geführt.“  Neumeyer erinnerte an die Zeit nach der Forstreform im Jahr 2005: „Sie haben durch ihre konsequente und umsichtige Arbeit Vertrauen in die Arbeit der Försterinnen und Förster aufgebaut. Und Sie haben für die Wälder die Weichen durch den konsequenten Waldumbau in Richtung Zukunft gestellt.“ Dafür sei ihm das Unternehmen zu großem Dank verpflichtet. „Ihr Nachfolger übernimmt einen hervorragend aufgestellten Forstbetrieb“, so Neumeyer.

Der Nachfolger wird mit Emil Hudler ein alter Bekannter: Der studierte Forstwissenschaftler kennt den Forstbetrieb bereits, er war von 2020 – 2021 als stellvertretender Betriebsleiter in München. Der 37-jährige Hudler stammt aus Dießen am Ammersee. Nach dem Studium der Forstwissenschaften und dem Referendariat kam Hudler 2016 zu den Bayerischen Staatsforsten, wo er zunächst in der Unternehmenskommunikation eingesetzt wurde. Seit März 2021 war er Büroleiter des Vorstandsvorsitzenden Martin Neumeyer an der Staatsforsten-Zentrale in Regensburg und unter anderem verantwortlich für die Unternehmenskommunikation des Unternehmens. Eine Aufgabe, die ihm vor allem im „Großstadtbetrieb“ München hilfreich sein wird. Hauptaufgabe werde es sein, den Waldumbau fortzuführen. „Angesichts der Klimaprognosen ist es die Kernaufgabe von uns Försterinnen und Förstern, unsere Wälder in und um München gesund zu erhalten. Das wird aber nur mit einer konsequenten Fortführung des Waldumbaus hin zu mehr Mischwäldern mit höheren Laubholzanteilen gelingen. Der Waldumbau ist die Grundlage dafür, einerseits die Waldfunktionen, die der Wald für die Gesellschaft erbringt, und andererseits die nachhaltige Produktionsgrundlage unserer Wälder für den tollen Rohstoff Holz zu sichern,“ erklärt Hudler. Mit Blick auf seine neue Rolle sagte Hudler: „Ich habe genauso viel Vorfreude wie Respekt vor der neuen Aufgabe. Mit Wilhelm Seerieder hatte ich einen Chef, vom dem ich sehr viel lernen konnte und vor dessen Arbeit ich den größten Respekt habe. Ich werde versuchen, seine hervorragende Arbeit im Wald bestmöglich fortzuführen,“ so Hudler.

Wilhelm Seerieder leitete den Betrieb seit 2005. Der gebürtige Starnberger studierte Forstwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1986 trat er den Forstdienst an und durchlief eine Reihe von Stationen, ehe er 2005 mit Gründung der Bayerischen Staatsforsten Leiter des Forstbetriebs München wurde.

Für Seerieder war sein Beruf gleichzeitig Berufung: „Mir hat es immer viel Freude gemacht, ein Ökosystem zu bewirtschaften.“ Keine leichte Aufgabe, gerade in Zeiten des Klimawandels – und wenn man den Begriff „bewirtschaften“ so umfassend versteht, wie Seerieder das tut: „Es geht darum, eine betriebswirtschaftliche Komponente mit aktiver Naturschutzarbeit zu vereinen und gleichzeitig die Erholungsfunktion der Wälder zu berücksichtigen.“ Gerade im Umfeld der Großstadt München sei das ein Spagat, so Seerieder. Voraussetzung für das Gelingen sei das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Arbeit des Forstbetriebs-Teams. „Dieses Vertrauen haben wir uns im Lauf der Jahre gemeinsam erarbeitet. Das ist eine Leistung, auf die alle Kolleginnen und Kollegen am Forstbetrieb stolz sein können.“

Dazu haben auch einige Leuchtturm-Projekte im Bereich Naturschutz am Forstbetrieb beigetragen. Neben einigen Moorrenaturierungen im Forstbetrieb nennt Seerieder das Projekt im Klosterwald in Maria-Eich, wo unter anderem acht Urwald-Reliktarten kartiert und langfristig geschützt werden konnten.

Seerieder gab sich optimistisch, dass die erfolgreiche Arbeit am Forstbetrieb München auch künftig fortgeführt wird: „Ich freue mich sehr, dass Emil Hudler künftig den Forstbetrieb leiten wird. Ich wünsche ihm dafür ein glückliches Händchen und genauso viel Freude an der Arbeit wie ich sie hatte.“

Langweilig wird es Seerieder im Ruhestand sicher nicht werden. Er freut sich auf mehr Zeit für die Familie und die zahlreichen Sportarten wie Rudern, Rennradfahren, Bergwandern und Skifahren, die er seit vielen Jahren betreibt. Künftig dann mit etwas mehr Zeit.