Forsteinrichtung in Ebrach: Zukunftsorientierte Waldplanung
12. September 2024, Ebrach ‑ Nach der Inventur 2022 wurden im Jahr 2023 die Planungen für die kommenden zehn Jahre für den Betrieb Ebrach gemacht. Die Planungen der Abteilung Forsteinrichtung erfolgte in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden, den forstlichen Behörden und der Zentrale der Bayerischen Staatsforsten. Die Forsteinrichter haben daraufhin gemeinsam mit den Revierleitungen alle Bestände detailliert begutachtet und abgegrenzt sowie eine langfristige Planung für die kommenden zehn Jahre entwickelt. Die örtlichen Besonderheiten wie auch aktuelle Entwicklungen aus den Fachbereichen sind so gemeinsam in der Planung berücksichtigt.
Das Prinzip der nachhaltigen Forstwirtschaft steht im Mittelpunkt der Planungen. Dabei wird besonderen Flächen für den Naturschutz große Beachtung geschenkt, um Trittsteine für die Biodiversität zu erhalten und zu schaffen und um auf zukünftige Entwicklungen angemessen reagieren zu können. Ziel ist es, einen Klimawald zu schaffen, der für kommende Generationen gesund und stabil bleibt und weiterhin der Erholung, Wasserversorgung und Bewirtschaftung dient.
Anpassungen an klimatische Bedingungen
Im Steigerwald haben die teilweise alten Bestände an Buchen aufgrund der zunehmenden Trockenheit zwar zunehmend Probleme, zeigen aber dennoch eine hohe Wuchskraft. Die Eiche, die ebenfalls seit Jahrhunderten eingebracht wird, kommt mit den erwarteten klimatischen Bedingungen besser zurecht. Ergänzt wird dies durch das Vier-Baum-Prinzip und die Einbringung von Tannen in den Beständen. Heimische Baumarten wie Elsbeere, Speierling und verschiedene Ahornarten erweitern das Spektrum und sind sowohl im Steigerwald als auch an dessen Rändern durchaus geeignet und zeigen schöne Starterfolge.
Naturverjüngung und Jagd als zentrale Elemente
Ein großer Anteil der Flächen wird durch Naturverjüngung bewirtschaftet, wobei die Jagd eine wichtige Rolle im Waldmanagement spielt. Ergänzungspflanzungen mit Eichen, Elsbeeren und anderen Arten tragen zur Stabilität und Anpassungsfähigkeit der zukünftigen Laubmischwälder bei, wobei die Buche die Hauptbaumart bleiben wird.
Wertvolle Strukturen und Naturschutz
Die Inventurdaten haben belegt, dass sowohl der Laubholzanteil auf den Flächen gestiegen ist wie auch der Anteil stärkerer und älterer Bäume. Die erfolgreiche Umsetzung des Naturschutzkonzeptes der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) zeigt, dass der Forstbetrieb Ebrach weiterhin ein erfolgreiches naturschutzintegratives Bewirtschaftungskonzept verfolgt.
Wirtschaftliche und ökologische Erfolge
Der Gesamtvorrat im Forstbetrieb Ebrach beläuft sich aktuell auf 5.051.000 Erntefestmeter (Efm) oder 307 Efm pro Hektar. Besonders in den stärkeren Klassen hat der Vorrat zugenommen. Geplant ist ein jährlicher Einschlag von rund 90.800 Festmetern Holz, wobei 10 Prozent der Fläche stillgelegt sind, also nicht mehr genutzt werden. Der geplante Hiebsatz beträgt 5,5 Efm pro Hektar Holzboden pro Jahr, was rund 2,4 Efm pro Hektar unter dem Zuwachs der abgelaufenen Planungsperiode liegt. Unter Berücksichtigung der natürlichen Mortalität wird der laufende Zuwachs in der kommenden Planungsperiode nicht vollständig abgeschöpft.
Ziel ist eine Intensivierung des Waldumbaus hin zu stabilen Mischwäldern, eine verantwortungsvolle Weiterbewirtschaftung der älteren Buchenbestände sowie der Abbau von risikobehaftetem Nadelholz. Seit 1. Juli des Jahres ist der neue Forsteinrichtungsplan in Kraft. Die Mitarbeiter sind zufrieden mit der an die aktuellen Entwicklungen angepasste Planung und sind voll Tatendrang in die Umsetzungsphase gestartet.
Übrigens: Bereits 1984 wurde am damaligen Forstamt Ebrach erstmals in Bayern die Punkte für eine dauerhafte Stichprobeninventur angelegt. Im Altbereich des Forstamtes liegt also seit 40 Jahren eine ununterbrochene Zeitreihe der Inventurdaten vor, was Ebrach zur Wiege der Forstinventur, wie wir sie heute kennen und praktizieren macht.
Neuorganisation der Reviere
Im Dezember 2020 wurde der Naturwald Knetzberge-Böhlgrund mit rund 850 ha Fläche ausgewiesen. Die geänderte Aufgabenverteilung erforderte innerhalb des Betriebes eine Neuorganisation der Reviere. Für Brennholzkunden, Gemeinden oder Anlieger ändern sich hier teilweise die Ansprechpartner. Die genaue Aufteilung finden sie im Internet unter www.baysf.de/ebrach .
Unverändert bleibt für Rückfragen der Forstbetrieb Ebrach 09553-9897-0 oder