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Frischholzeinschlag bei den Staatsforsten im vollen Gang

Rundholzlager getrennt nach Kunden (Foto: Rainer Ruf, BaySF)

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Sonthofen, 12. Januar 2018 – Im Staatswald des Forstbetriebes Sonthofen wird seit einigen Wochen wieder ganz regulär frisches Holz eingeschlagen. Dies dient zur Waldpflege und Versorgung regionaler und überregionaler Rundholzkunden.  

„In den Sommermonaten lag unser Augenmerk bei der Aufarbeitung von Sturmholz und vom Borkenkäfer befallenem Holz“, erläutert Forstbetriebsleiter Jann Oetting. „Da dies bayernweit der Fall war und insbesondere im Bayerischen Wald große Mengen Sturmschäden im Privatwald entstanden sind, hatten sich die Bayerischen Staatsforsten einen freiwilligen Frischholzeinschlagstopp auferlegt. Als sich vor einigen Wochen die Holzmarktlage wieder entspannte, konnten wir mit dem Frischholzeinschlag wieder beginnen“, so Oetting weiter.  

Nun läuft in den Revieren des Forstbetriebes Sonthofen der Einschlag von frischem Holz wieder planmäßig. Teils wird das Holz ganz konventionell von den eigenen Waldarbeitern eingeschlagen und mit dem Forstschlepper oder Rückezug an die Forststraße gebracht. Darüber hinaus kommen aber auch moderne Holzerntemaschinen, sogenannte Harvester, vor allem im schwächeren Holz zum Einsatz. In unzugänglichen, nicht befahrbaren Lagen werden Seilkrananlagen für die Holzbringung herangezogen.

So auch im Stixnerwald zwischen Immenstadt und Missen. „Hier wird Fichten- und Tannenstarkholz von Waldarbeitern des Forstbetriebes eingeschlagen. Die Seilkranbringung aus dem steilen Hang und restliche Aufarbeitung am Forstweg erfolgt durch einen Forstunternehmer. So war es trotz Nässe und Schnee möglich, das Holz in kurzer Zeit bodenschonend herauszubringen“, erklärt der zuständige Revierleiter Rainer Ruf. „Wir nennen das ´kombiniertes Verfahren`. Das heißt, unsere Waldarbeiter fällen die Bäume und teilen sie in Verkaufssortimente ein. Der Forstunternehmer zieht die Stämme mit der Seilkrananlage zur Forststraße und übernimmt die restliche Aufarbeitung – meist mit einem Baggerharvester“.

Die entnommenen Stämme hinterlassen Platz und Licht für die Verjüngung zum Wachsen. Das fertige Rundholz wird auf mehrere Haufen, die Polter genannt werden, für verschiedene Kunden gelegt. Die unteren, dicken und fast astfreien Stammabschnitte werden von regionalen Sägewerken zu hochwertiger Ware, z.B. für den Fensterbau verarbeitet. Manche Stämme werden nach Südtirol, z.B. ins Pustertal geliefert, wohin es über 20-jährige Geschäftsbeziehungen gibt. Normale Stammabschnitte, sogenannte Standardlängen werden in Großsägewerken verarbeitet. Aus sehr astigen Stücken werden Paletten produziert. Letztendlich fällt auch noch Gipfelholz an, das zu Hackschnitzeln verarbeitet und an regionale Heizwerke geliefert wird. Durch die gewissenhafte Sortierung nach Kundenansprüchen stellt der Forstbetrieb Sonthofen sowohl regionale als auch überregionale Kunden zufrieden. „Wir versuchen, aus dem Baum die höchstmögliche Wertschöpfung zu generieren – so wird aus einem Baum ein nachhaltig produzierter, nachwachsender und wertvoller Rohstoff Holz“, freut sich Staatsforsten-Revierleiter Ruf.