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Frost im Forst: Auffällige Frostschäden an Buchenblättern im Fichtelgebirge

Die Frostschäden an der Buche sind deutlich sichtbar (Foto: BaySF/Martin Hertel).

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Werner Schmidt, Förster am Ochsenkopf, mit einem vom Frost geschädigten Buchenzweig (Foto: BaySF/Martin Hertel).

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15. Mai 2020, Fichtelberg – In weiten Teilen der Wälder des Fichtelgebirges sind in den letzten kalten Nächten die frisch ausgetriebenen Buchenblätter erfroren. Der Forstbetrieb Fichtelberg kann allerdings Entwarnung geben: die Bäume sind meist in der Lage, den Schaden zu überstehen.

Braun und vertrocknet hängen die Buchenblätter von den Zweigen herab. Wo in der letzten Woche noch saftig-grüne Blätter sprießten, hängen jetzt an vielen Stellen im Fichtelgebirge nur noch abgestorbene Blätter an den Bäumen. Die drei „Eisheiligen“ Pankratius, Servatius und die kalte Sophie haben in den letzten Tagen zugeschlagen und mit stellenweise bis zu -6°C die frisch ausgetriebenen Blätter der Waldbäume geschädigt.

Werner Schmidt, Förster bei den Bayerischen Staatsforsten, blickt ein wenig betrübt auf das braun verfärbte Laub der Bäume am Ochsenkopf. „Gerade jetzt so kurz nach dem Laubaustrieb sind die Blätter sehr frostempfindlich. Da genügt eine einzige leichte Frostnacht und das Blatt ist erfroren.“ Aber zugleich kann er Entwarnung geben: „Die meisten Bäume haben genug Reserven und können noch einmal Blätter bilden.“ Dieser sogenannte „Johannistrieb“ ermöglicht es, dass im weiteren Jahreslauf die Buchen wieder grün werden und ohne größeren Schaden weiterwachsen werden. Solche Frostschäden an den Blättern kommen örtlich immer wieder einmal vor. Meist ohne schwerwiegende Folgen für die Natur.

Anders sieht es leider bei den Blüten der Buchen aus. „In den letzten Wochen zeigten sich hier am Ochsenkopf oder gegenüber auf der Westseite des Schneebergs an vielen Bäumen reichlich Blütenknospen“, so Förster Schmidt. „Die sind wohl größtenteils erfroren. Das heißt, im Herbst werden kaum Bucheckern von den Bäumen fallen. Die natürliche Verjüngung der Buchen wird also in diesem Jahr leider ausfallen. Aber auch damit wird die Natur fertig,“ beruhigt der Forstexperte. „Die nächste Buchenblüte kommt bestimmt.“