Greenpeace versündigt sich am Wald von morgen
Rothenbuch/Regensburg, 10.04.2012 – Die Bayerischen Staatsforsten kritisieren die heutige Aktion von Greenpeace als fachlich nicht haltbar, illegal und ideologisch motiviert. Der Wald von morgen steht vor vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen. Die Bayerischen Staatsforsten halten an ihrem gesetzlich festgeschriebenen Ziel fest, standortgemäße, naturnahe, gesunde, leistungsfähige und stabile Wälder zu erhalten oder zu schaffen. Vor diesem Hintergrund bekennen sich die Bayerischen Staatsforsten ohne Wenn und Aber dazu, konsequent Mischwälder zu schaffen und auch im klimatisch gut geeigneten Spessart auf einen bemessenen Douglasien-Anteil zu setzen. Die kleinflächige Beimischung (in der Regel gruppen- bis truppweise) von Douglasie als Mischbaumart ist angesichts des Klimawandels forstfachlich sinnvoll und rechtlich nicht zu beanstanden: Die von Greenpeace bereits zu einem früheren Zeitpunkt geäußerte Kritik wurde damals von der zuständigen Behörde (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt) verworfen: „In keinem einzigen der von Greenpeace geschilderten Fälle waren Verstöße gegen wald- oder naturschutzrechtliche Vorgaben festzustellen" (http://www.aelf-ka.bayern.de/pressemitteilung_01.03.2012.pdf).
Mischwälder sind die Wälder von morgen
Die Gattung Douglasie ist im Verlauf der letzten Eiszeit in Europa ausgestorben. Die heute eingesetzte grüne Küstendouglasie stammt von der Nordwestküste Nordamerikas, die sich bei hohen Winterniederschlägen insbesondere durch eine ausgeprägte Sommertrockenheit auszeichnet. Die Fähigkeit der Douglasie, mit diesen Trockenperioden zurecht zu kommen, prädestiniert sie für eine Verwendung vor dem Hintergrund des Klimawandels, der ebenfalls ausgeprägte Dürreperioden im Sommer erwarten lässt. Die Douglasie wird seit über 100 Jahren im Spessart mit großem Erfolg angebaut. Die Einbringung der Douglasie erfolgt dabei kleinflächig und als Mischbaumart und wird eng mit der Managementplanung in den Natura2000-Gebieten abgestimmt. „Mit der Aktion handelt Greenpeace illegal und missachtet die bestehenden, demokratisch legitimierten Gesetze und Vorgaben, die von unseren Försterinnen und Förstern vorbildlich umgesetzt werden", so Vorstand Reinhardt Neft. Insgesamt soll der Douglasien-Anteil im Bayerischen Staatswald von derzeit rund 1% auf ganze 3% in den nächsten 50 Jahren steigen. Greenpeace hat nach eigenen Angaben „aus Protest gegen die illegale Bewirtschaftung der Wälder im bayerischen Spessart" in einem Staatswaldbestand etwa 2000 Nadelbaumsetzlinge der Baumart Douglasie ausgerissen und durch junge Buchen ersetzt.