Großer Bruterfolg: Acht junge Schwarzstörche im Staatswald
05. August 2021, Ottobeuren – Förster und Vogelschützer freuen sich über ein erfolgreiches Schwarzstorchjahr: Auf zwei seit Jahren bekannten Schwarzstorchhorsten erproben derzeit acht junge Schwarzstörche ihre Flugkünste. Das langjährige Kooperationsprojekts zwischen den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) und der AG Schwarzstorchschutz Allgäu im Landesbund für Vogelschutz (LBV) trägt damit heuer zum achten Mal in Folge Früchte.
Der Bruterfolg kommt nicht von ungefähr. So wurde der seit Jahren erfolgreichste Horst im Staatswald des Forstbetriebs Ottobeuren 2015 durch Orkan Niklas schwer beschädigt. Die AG Schwarzstorchschutz Allgäu errichtete an gleicher Stelle einen Kunsthorst, der bereits im Folgejahr vom Storchenpaar angenommen wurde und seitdem jährliche Bruterfolge erbringt. „Die Störche haben sich heuer prächtig entwickelt“, so Harald Farkaschovsky, Schwarzstorchexperte des LBV. „Dies ist auch notwendig – steht doch die lange und kräftezehrende Reise in die Winterquartiere Westafrikas bevor“. Farkaschovsky findet bei den Bayerischen Staatsforsten immer ein offenes Ohr für die Belange der Schwarzstörche. „Das Beispiel Schwarzstorch zeigt eindrücklich, dass sich bei Artenschutzprojekten mit konsequentem Schutz von naturschutzfachlich wertvollen Strukturen, schlichter Rücksichtnahme und etwas gutem Willen viel erreichen lässt“, erklärt Dr. Hermann S. Walter, Leiter des Forstbetriebs Ottobeuren. Der scheue Schwarzstorch nutzt die vielen Bäche und Feuchtbiotope im Staatswald als Jagdgebiet und findet in den abgelegenen Staatswäldern die geeigneten Horststandorte – gerne auf Weißtannen oder Waldkiefern. „Meine Sorge, dass der kalte und nasse Mai einen negativen Einfluss auf den Bruterfolg haben könnte, waren erfreulicherweise unbegründet“, so Walter. Der Förster freut sich sehr über den beachtlichen Zuwachs der Schwarzstörche. Zeigt doch gerade der langjährige stetige Bruterfolg im Staatswald, dass die naturnahe Forstwirtschaft den Schwarzstörchen hervorragende Brutvoraussetzungen bietet.
Der Forstbetrieb Ottobeuren
Der Forstbetrieb Ottobeuren ist einer von 41 Forstbetrieben der Bayerischen Staatsforsten und bewirtschaftet mit rund 50 Beschäftigten den Staatswald von der Schotterriedellandschaft über das Vorallgäu in die bewegte Allgäuer Jungmoränenlandschaft hinein. Nährstoffreiche Böden und reichlich Niederschläge erlauben den Bäumen herausragende Wuchsleistungen. Fichtendominierte Wälder werden sukzessive in standortgerechte Mischwälder mit Tanne, Buche und Edellaubbäumen umgebaut. Der Forstbetrieb setzt dabei auf eine naturnahe Forstwirtschaft mit einzelstammweiser Nutzung ohne Kahlschlag, erhöht den Totholzvorrat als elementares Strukturmerkmal für mehr Artenvielfalt im Wald, schützt dauerhaft Biotopbäume, setzt konsequent auf die natürliche Verjüngung unserer Wälder und schafft Raum für Erholungssuchende.
Mehr Informationen unter finden Sie auf der Homepage des Forstbetrieb Ottobeuren.