Grüne Wichtel pflanzen den Klimawald
(26.01.2020) – Frammersbach – Die Kindergruppe Grüne Wichtel der Garten- und Blumenfreunde, unter Leitung von Julia Mill und Meike Nonnenmacher, lud am vergangenem Sonntag zu einer Waldexkursion bei den Bayerischen Staatsforsten ein. Die Führung fand unter Leitung des Forstbetriebsleiters von Hammelburg Daniel Zippert, sowie des in Frammersbach ansässigen Revierleiters Jochen Raue, und Pascal Büttner, der zurzeit als Referendar am Forstbetrieb Hammelburg arbeitet, statt.
Am vergangenen Sonntag trafen sich die Grünen Wichtel zu einer Familienführung der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) im Revier Frammersbach. Themen der Führung waren neben der Zukunftsfähigkeit unserer heimischen Wälder auch, wie der Natur- und Artenschutz auf holzwirtschaftlich genutzten Flächen funktioniert und was die BaySF darüber hinaus noch leistet. Um auch die kleineren Teilnehmer zu fesseln, wurden Spiele zum Thema Wald mit eingebaut.
In den letzten Jahren haben Schadereignisse wie Sturm, Trockenheit aber auch Insektenkalamitäten aufgrund des Klimawandels stark zugenommen. Um diese Risiken zu minimieren, setzen die BaySF auf einen vielfältigen, stabilen Wald mit mindestens vier verschiedenen, zukunftsfähigen Baumarten. Es gilt zukunftsfähige, klimastabile Bäume für unsere heimischen Wälder zu pflanzen, und die Wälder für die vorhergesagte Klimaerwärmung zu wappnen. Hierzu werden z.T. auch „Fremdländer“ (z.B. Kalabrische Tanne, Esskastanie und Douglasie) eingebracht. Bei den heimischen Baumarten, insbesondere der Buche, ist die natürliche Verjüngung durch Ansamung das Ziel.
Zum Thema Naturschutz führte die Exkursion durch einen Klasse 1 Erwartungswald. Hier liegt nach dem Naturschutzkonzept der BaySF ein naturnaher alter Buchen-Wald vor, der mit der nächsten Forsteinrichtung, die in ca. fünf bis sechs Jahren erfolgt, komplett aus der Nutzung genommen wird. Ein wirtschaftlicher Verlust, der aber auf großer Fläche als ein Verbundsystem für seltene Insekten, Pilze und Tiere dient, und deshalb gerne in Kauf genommen wird und das Teil der Naturschutzstrategie der Bayerischen Staatsforsten ist. Dabei wird aber auch auf der Restfläche der Staatswälder dem Naturschutz eine große Bedeutung zugemessen. In einem integrativen Ansatz, der Ökologie, Ökonomie und Soziales auf ganzer Fläche vereint, wird auch hier u.a. Totholz und Biotopbäume gezielt belassen.
Für die erwachsenen Teilnehmer wurden spannende Themen erläutert und auch die jüngeren Teilnehmer konnten sich in den Wald einfühlen. Den Unterschied zwischen Tanne und Fichte kennen nun alle, denn „Die Fichte sticht, die Tanne nicht!“ prägt sich schnell ein. Wie sich die „Haut“ von verschiedenen Bäumen anfühlt durften die Kinder selbst mit verbundenen Augen erfahren.
Zum Ende des Waldspaziergangs wurden noch Tannen gepflanzt. Damit leisteten die „Grünen Wichtl“ einen aktiven Beitrag für den Klimawald Die Tannen, die nahe am Forstweg gepflanzt worden sind, können nun jederzeit beim Wachsen beobachtet werden.
Zum Ende der Exkursion verweilten die Teilnehmer bei geselliger Runde am Feuer im Frammersbacher Kräutergarten und verarbeiteten die vielen neu gewonnenen Eindrücke.