Jahrestag Niklas: Orkan wirkt weiter nach
Ottobeuren, 31. März 2016 - Vor einem Jahr tobte „Niklas“. Die vom Orkan geworfenen und gebrochenen Bäume sind heute längst aufgearbeitet und abgefahren. Gleichwohl bescheren die Folgen des Orkans dem Forstbetrieb Ottobeuren der Bayerischen Staatsforsten weiterhin viel Arbeit: Die vom Sturm angerissenen Bestände sind weiterhin labil, auch schwächere Winde sorgen laufend für weitere Nachwürfe. Diese bieten dem Borkenkäfer optimales Brutmaterial und müssen deshalb zeitnah aufgearbeitet werden. Gleichzeitig sind nach den bereits erfolgten Pflanzungen im Herbst noch die letzten verbliebenen Freiflächen mit standortgerechten Jungbäumen aufzuforsten. Besonders erfreulich: In zahlreichen Fällen konnte dank üppig auflaufender Naturverjüngung auf arbeitsintensive Pflanzungen verzichtet werden.
Der Orkan hatte den Forstbetrieb schwer getroffen. Insgesamt lagen in den Waldflächen des Forstbetriebes Anfang April 2015 rund 120.000 Festmeter Sturmholz am Boden. Während in den Mischbeständen vielfach nur Einzelwürfe zu verzeichnen waren, kam es gerade in den noch vorhandenen Reinbeständen zu Nester- und Flächenwürfen. In einem enormen Kraftakt gelang es, diese Hölzer in wenigen Monaten aufzuarbeiten. Ein Großteil der Sturmhölzer ging in regionale Sägewerke, der Rest wurde in Trocken- und Nasslager verbracht. Dadurch konnte der Forstbetrieb auf den Einsatz von Insektiziden verzichten. Allein im Trockenlager des Forstbetriebs am Memminger Flughafen wurden rund 10.000 fm Holz zwischengelagert. Zwischenzeitlich konnte das gesamte Lager abgebaut und die Hölzer auf bestehende Verträge ausgeliefert werden. Nachdem der Borkenkäfer im Trockensommer 2015 gute Entwicklungsmöglichkeiten hatte, liegt das Hautaugenmerk nun darauf, eine Massenvermehrung des Borkenkäfers zu verhindern. „Die Fichte ist vielfach durch den Trockensommer und die letztjährige starke Blüte geschwächt. Eine effektive Borkenkäfersuche und die zeitnahe Aufarbeitung befallener Bäume ist nun besonders wichtig“, so Forstbetriebsleiter Dr. Hermann S. Walter. Den Borkenkäfer sollte niemand unterschätzen.