Junge Wildkatzen im Salzforst- großer Erfolg für Artenschutz der Bayerischen Staatsforsten
Die Wildkatze auf dem Vormarsch in den Revieren der Bayerischen Staatsforsten AöR im Salzforst/ Rhön-Grabfeld.
Salzforst - Revierleiterin Miriam Langenbucher/ Revier Burgwallbach war sehr erfreut, aber nicht wirklich überrascht, als am Wochenende einer ihrer Jäger im Lissbachgrund bei Burgwallbach jungen Wildkatzen begegnet ist. "Wir achten bei der Waldpflege sehr auf Strukturen und Diversität im Wald. Das mögen die Wildkatzen sehr und wir bekommen sie immer öfter zu Gesicht." Junge Wildkatzen in der Kinderstube zu beobachten, ist aber eine Seltenheit.
Wie einige Bilder und Videos der zwei ca. 6 Wochen alten Kätzchen zeigen, hat sich die Wildkatzenfamilie einen Fichtenstumpf als Wohnzimmer ausgesucht. Försterin Langenbucher hat den Stumpf, der erst vor wenigen Monaten bei Sturm Eberhard durch eine zerbrochene starke Fichte entstanden ist, beim immer noch andauernden Aufräumen im Wald, bewusst stehen gelassen. "Solche Biotophölzer nutzen vielen Arten, von Wildbienen über Fledermäuse und Spechte bis hin zur Wildkatze. Daher erhalten wir sie möglichst für die Natur, anstatt Hackschnitzel daraus zu machen."
Die Bemühungen der Bayerischen Staatsforsten zeigen ihre Wirkung: Auch im benachbarten Revier Steinach bei Revierleiterin Marina Bosdorf konnte ein Jäger ein Video von jungen Wildkatzen aufnehmen. Aufgrund der Entfernung der Beobachtungspunkte zueinander, ist klar, dass es sich um unterschiedliche Würfe handelt. „Wir beobachten seit einiger Zeit im Revier zunehmend Wildkatzen, wenn diese sich auch noch in unseren Waldstrukturen wohlfühlen und vermehren, könnte es nicht besser laufen“, freut sich auch Revierleiterin Marina Bosdorf.
Der Wald ähnelt derzeit einer Kinderstube. Auch der Schwarzstorch ist im Bereich der drei Salzforstreviere immer wieder zu beobachten. Revierleiter André Schönfeldt aus dem Revier Unterebersbach beobachtet regelmäßig adulte Schwarzstörche bei der Balz. „Wenn die Störche ihre Flugkünste zeigen und andauernd mit ihren Schnäbeln klappern, weiß ich, dass die Schwarzstörche auch in diesem Jahr wieder den Weg zu uns gefunden haben“, erzählt er begeistert. Auch er bemüht sich um attraktive Strukturen im Wald für den Horstbau der Störche. Bislang ist der Horst verborgen, aber die Schwarzstörche sind auch heuer emsig mit Nahrungsflügen in der aktuellen Brutphase beschäftigt.
Während der Setz – und Brutzeiten sollten die Tiere möglichst ungestört der Aufzucht ihrer Jungen nachgehen können, deshalb sollte der Wald auf den Forstwegen begangen und Hunde an der Leine geführt werden. Auch Rehwild, Rotwild und Schwarzwild hat frisch gesetzte Jungtiere und benötigt entsprechend Ruhe. Wenn Jungtiere gesichtet werden, sollte man sich ruhig verhalten und Distanz wahren.
Miriam Langenbucher ist zufrieden, denn: "Diese kleinen Erfolge über drei Salzforstreviere und damit rund 6.000 ha Staatswald hinweg, bestätigen uns, dass wirksamer Naturschutz und naturnahe Forstwirtschaft keine Gegensätze sind."