„Kafloos“-Quelle renaturiert
Heigenbrücken, 15. März 2016 - Im Revier Schöllkrippen des Forstbetriebs Heigenbrücken wurde die an einem Nordhang entspringende Hangquelle „Kafloos“ renaturiert. Das geförderte Naturschutzprojekt konnte noch rechtzeitig im November 2015, dem Waldnaturschutzjahr, als ein weiterer Baustein in der Umsetzung des regionalen Naturschutzkonzeptes fertig gestellt werden. Aufgrund der trockenen Witterung und dem damit verbundenem geringen Wasserlauf wurde das Projekt erst Ende Februar 2016, nach reichlichen Niederschlägen im Winter, der Öffentlichkeit vorgestellt.
Basierend auf einem vom LBV Bayern e.V. erstellten Fachkonzept zur Quellrenaturierung wurde die Maßnahme mit Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde, der Gemeinde Kleinkahl, dem AELF Karlstadt, dem Archäologischem Spessart-Projekt, der beauftragten Erdbaufirma und der BaySF abgestimmt. Im Ergebnis verständigte man sich darauf, dass die seit 1960 bestehende Brunnenanlage als Bauwerk im Zuge der Renaturierung erhalten bleiben sollte. Zu einem früheren Zeitpunkt wurden bereits Nadelbäume im Quellbereich zur Förderung und Einbringung standortstypischer Laubbäume entnommen. Zunächst wurde der verrohrte Quellaustritt freigelegt und der betonierte Sammelschacht zurückgebaut. Der Zulauf zur alten Brunnenanlage wurde reduziert und unter Sandsteinblöcke verlegt. In die vorhandenen Erdwege, die den Bachlauf kreuzen, wurden Furten aus Sandsteinplatten eingearbeitet, über die das Wasser des Quellbaches nun fließen kann. Bei der Gestaltung des Bachlaufs mit Wasserbausteinen entstanden verschiedene flache Mulden mit ruhigen Wasserbereichen, in denen sich zukünftig Feuersalamanderlarven wohlfühlen können. Im Nahbereich des Quellbaches wurden mit der Anlage von Stein- und Totholzhaufen Unterschlupfmöglichkeiten für Amphibien geschaffen. Insgesamt verbleibt nach Abschluss der Maßnahme, auch in Perioden mit weniger Schüttung, mehr Wasser im ungestörten Quellbach, was zusätzlichen Lebensraum für Quellorganismen bedeutet. Die ehemals an den Rändern brüchige Mauer der Brunnenanlage wurde durch große Sandsteinblöcke gestützt und macht diesen Ort für Wanderer weiterhin erlebbar.