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Kleines Waldmoor mit großer Klimaschutzwirkung

Einbau einer Spundwand im Zinshalde-Moor (Foto: Hubert Heinl, BaySF).

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07.Dezember 2021, Sonthofen - Ein dreiviertel Jahr nach den Renaturierungsmaßnahmen im Zinsenhalde-Moor, ziehen die Beteiligten Bilanz: Die Dämme funktionieren, das Moor lebt auf.
Im vergangenen Winter renaturierten die Bayerischen Staatsforsten Forstbetrieb Sonthofen das Zinsenhalde-Moor in der Gemarkung Martinszell im Allgäu. Das in einer Schleife der Iller liegende Moor besteht aus zwei Teilflächen, wobei sich die östliche der beiden weit in den angrenzenden Privatgrund erstreckt. Mehrere Gräben wurden im vergangenen Jahrhundert von Hand in das Moor gegraben, in der östlichen Teilfläche wurde zudem Torf abgebaut.                                                               
Bereits seit 2014 bereitet der Forstbetrieb Sonthofen den Wald Stück für Stück auf die Wiedervernässung vor. So wurden entlang der Torfstichkante höhere Fichten entnommen und somit das Risiko eines Borkenkäferbefalls reduziert. Fachlich wurde die Renaturierung durch die Regierung von Schwaben unterstützt. Es wurden Gräben, die Vegetation und der Moorboden kartiert sowie die Wasserflüsse im Moor analysiert. „Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass angrenzende Nachbargrundstücke von einer Wiedervernässung nicht beeinträchtigt werden“, erläutert Jann Oetting, Forstbetriebsleiter in Sonthofen. Neben der Klimaschutzwirkung ist dem Forstbetrieb auch der Artenschutz ein wichtiges Anliegend bei der Moorrenaturierung. „Die Zinsenhalde ist ein typisches Waldmoor mit einer charakteristischen Artenzusammensetzung. Viele denken bei einem Moor an eine offene Fläche mit Wollgras und seltenen Blühpflanzen. Ein gut strukturierter Moorwald ist jedoch ebenso wertvoll“, betont Oetting.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                
Insgesamt 31 Dämme wurden in die Gräben eingebaut, überwiegend verstärkt durch eine innenliegende Holzspundwand. „Für Gräben dieser Größe ist eine Spundwand unerlässlich. Sonst halten die Dammbauwerke dem Wasserdruck langfristig nicht stand“, erklärt Hubert Heinl, der als Revierleiter des Reviers Sonthofen-West auch die Zinsenhalde pflegt. Den Abschluss der Arbeiten bildete die Anpflanzung der auf Moore spezialisierten Baumart Spirke. Der Regen der vergangenen Sommermonate und nun der Schnee hat dem Moor zusätzlich gutgetan. „In gesunden Mooren wird eine große Menge CO2 langfristig gebunden. Das wirkt dem Klimawandel sogar entgegen“, erläutert Oetting. „Hitzesommer wie die der letzten Jahre stellen Moore dagegen vor eine große Herausforderung.“ Damit der Wasserstand dauerhaft dicht unter der Oberfläche gehalten werden kann, wird der Forstbetrieb Sonthofen die Entwicklung im Zinsenhalde-Moor auch weiterhin im Blick behalten. „Die Hochmoore sind bei uns in guten Händen“, ist sich Forstbetriebsleiter Oetting sicher.