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Kultursicherung im Wald

Waldarbeiter Roland Hipp vom Forstbetrieb Sonthofen kämpft sich mit dem Freischneider durch ein Brombeerfeld. Dabei ist höchste Sorgfalt und Konzentration notwendig, damit die kleinen Bäume nicht geschädigt oder gar abgemäht werden. (Foto: Jürgen Sander, BaySF)

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14.09.2018, Sonthofen - Um den immer noch vorherrschenden heimischen Fichtenwald in Mischwald umzubauen, genügt es nicht einfach nur Mischbaumarten zu pflanzen. Es muss auch gewährleistet werden, dass die Pflanzen im Gras und in Brombeeren nicht untergehen.  

Durch Borkenkäferbefall und Stürme entstehen viele offene Flächen, wo vorher Wald stand. „Wenn plötzlich viel Licht und Wärme auf den Waldboden kommt, explodiert bei uns Allgäu die Vegetation“, erklärt Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting. „Dann wachsen im Sonnenlicht auf einmal Brombeere und Krautflora, wo vorher junge Tannen im Schatten der Altbäume standen.“ Der sogenannte „Schirm“ eines Bestandes sorgt nicht nur dafür, dass die empfindlichen jungen Triebe der Tanne im Frühjahr vor Spätfrost geschützt sind, sondern verhindert auch das zu starke Aufwachsen der Konkurrenzvegetation. So sorgt normalerweise der Halbschatten der Bäume dafür, dass sich Gras und Brombeere nicht so stark entwickeln können.  

Jürgen Sander, Revierleiter am Forstbetrieb Sonthofen: „In den Freiflächen, die von den Stürmen und den nachfolgenden Borkenkäferschäden stammen, kommt nun aus Sicht des Försters zu viel Licht in die Flächen. Dadurch werden die kleinen Forstpflanzen von der Konkurrenzvegetation überwachsen und das führt ohne Gegenmaßnahmen sehr häufig zum Absterben der Bäumchen. Um das zu verhindern, müssen die Bäumchen so freigeschnitten werden, dass sie wieder Luft und Licht bekommen.“ Aufgrund der guten Böden und des vielen Regenwassers, wächst diese äußerst dichte Konkurrenzvegetation im Allgäu in einem Frühjahr und Sommer bis zu zwei Meter in die Höhe, wenn sie nicht gemäht wird. Im Winter legt sie sich dann auf die jungen Bäumchen, die nicht schon durch Lichtmangel abgestorben sind.  

Für diese Konkurrenzregelung, wie der Fachmann diese Arbeit im Wald nennt, verwenden die Waldarbeiter oder Unternehmer des Forstbetriebs den Freischneider, aber auch gerne ganz klassisch die Sense. Nochmal Sonthofens Forstmeister Oetting: „Die hat nämlich den Vorteil, dass insbesondere an heißen, windstillen Tagen unsere Kollegen nicht in der Abgaswolke stehen. Es ist eine anstrengende Arbeit, die volle Konzentration erfordert: Zu schnell sind sonst die jungen Bäumchen abgemäht, die eigentlich geschützt werden sollten. Und es ist eine wichtige Arbeit!“.