Mechanischer Fällkeil hilft, Unfälle zu vermeiden
Rothenbuch, 27. Mai 2016 - Der Einsatz mechanischer Fällkeile hilft im Forstbetrieb Rothenbuch der Bayerischen Staatsforsten, Unfälle durch herabfallendes Totholz vermeiden.
Derzeit ist im Forstbetrieb Rothenbuch die Holzernte weitestgehend abgeschlossen. Dennoch müssen einige Eichen, die vom zweipunktigen Eichenprachtkäfer befallen sind, gefällt werden. „Der Käfer bringt immer wieder Eichen zum Absterben und breitet sich von befallenen Bäumen auf benachbarte Eichen aus. Um die Eiche, für die der Spessart so bekannt ist, zu erhalten, müssen wir daher vom Käfer befallene Bäume fällen und aus dem Wald schaffen“, erklärt Forstbetriebsleiter Jann Oetting.
Doch bei dieser Maßnahme gibt es ein schwieriges Arbeitssicherheitsproblem: Das Laub benachbarter Bäume verdeckt drohende Gefahren vor dem prüfenden Blick der Waldarbeiter. Es ist für ihn oft nicht möglich zu erkennen, ob tote Äste in der Krone hängen und den Waldarbeiter gefährden können. Im unbelaubten Zustand werden die Bäume mit einem normalen Keil, der mit der Axt in den Sägeschlitz geschlagen wird, zu Fall gebracht. Die starken Schläge verursachen allerdings Erschütterungen im Baum, die tote Äste abbrechen und herabstürzen lassen können. „Seit einiger Zeit gibt es mechanische und auch hydraulische Fällkeile, die die gleiche Arbeit wie normale Keile verrichten, aber eben ohne die gefährlichen Erschütterungen“, stellt der Forstchef die Lösung vor. Um diese Hilfsmittel verwenden zu können, wird in den Baum ein etwas breiterer waagerechter Schnitt mit der Motorsäge geführt. Darin wird der Keil dann mechanisch oder hydraulisch in den Baum getrieben. So kann er den Baum in die gewünschte Richtung drücken, ohne dass der Waldarbeiter stärker vom herabfallenden Totholz gefährdet ist.
„Dieses Hilfsmittel ermöglicht uns, die gefährliche Arbeit bei der Baumfällung ein Stück sicherer zu machen“, freut sich Forstmann Oetting. Der mechanische Fällkeil ist allerdings deutlich schwerer als die sonst üblichen Kunststoffkeile. Daher ist diese Technik nur für Spezialfälle eine gute Lösung.