Naturschutz ist mehr als „a gmahde Wiesn“
Die Bayerischen Saalforste erhalten auf ihren Flächen im Naturpark Weißbach die Artenvielfalt auf Bergmahdern durch eine Kooperation mit dem Österreichischen Alpenverein – Sektion Leogang – und dem Naturpark Weißbach. Seltene Insekten und Pflanzen und auch die Gemeinschaft der Freiwilligen Helfer profitieren. Landesrätin Maria Hutter besuchte die fleißigen Alpenvereinler und zeigte sich begeistert von der Aktion.
Über 50 Jahre lang wurden die steilen Bergmahder im Hinterthal im Naturpark Weißbach nicht mehr gemäht. Sie drohten mit Bäumen zuzuwachsen. Ein blumen- und insektenreiches Kleinod wird seit dem Jahr 2017 erhalten. Landesrätin Maria Hutter besuchte am 1. August die Freiwilligen und freute sich mit ÖAV Sektionschef Markus Mayrhofer und Forstbetriebsleiter Thomas Zanker über die sichtbaren Erfolge dieser Biotoppflege. Mit dabei war auch Artenexpertin Sibylle Kallas und der designierte 1. Vorsitzende der Alpenvereinssektion Passau, Lothar Schramm.
Mit dem Projekt „Mahd einmahdiger Wiesen im Naturpark Weißbach bei Lofer“, welches vom Alpenverein Leogang gemeinsam mit dem Naturpark Weißbach auf Flächen der Bayerischen Saalforste umgesetzt wird, wird deren Erhalt gesichert. Dieses Engagement wurde im Januar 2018 mit dem österreichischen Naturschutzpreis "Die Brennnessel – Naturschutz is ka gmahde Wies'n" ausgezeichnet. Im Rahmen einer Projektwoche des Naturparks Weißbach wurde als vorbereitende Maßnahme bereits im September 2017 eine Schwendaktion an aufwachsenden Jungbäumen auf der Fläche durchgeführt.
Rund 30 Freiwillige mähten und rechten am ersten Augustwochenende 2020 bei sommerlichem Wetter. Die Erfolge auf diesen stets einmal im Jahr gemähten steilen Berghängen sind schon im dritten Jahr, des für zunächst 10 Jahre angelegten Projektes sichtbar. Die Bergmahder sind voll mit seltenen Insekten und Pflanzen. Erwachsene und Jugendliche konnten die körperlich schwere und anstrengende Mäh-Arbeit auf den steilen Bergmahdern erfahren und so auch ihre Gemeinschaft stärken.
Nicht umsonst prangt auf dem Logo des Naturparks Weissbach ein Schmetterling. Die enge Verzahnung von Waldlebensräumen, die von den Bayerischen Saalforsten naturnah bewirtschaftet werden und Bergmahdern und Almen, die durch diese Aktion und viele fleissige Bergbauern erhalten werden, bieten eine Artenvielfalt auch an Schmetterlingen, die ihresgleichen sucht.