Robinwood informiert sich über naturnahe Bergwaldforstwirtschaft
25. September 2023, Ruhpolding - Rund 40 Vertreterinnen und Vertreter des deutschlandweit agierenden Naturschutzverbands Robinwood mit Sitz in Hamburg informierten sich im Rahmen einer Waldfachexkursion bei Forstbetriebsleiter Joachim Keßler über die Konzepte zur Bergwaldpflege am Forstbetrieb Ruhpolding.
Die Wälder im Chiemgau erholen sich von einer jahrhundertelangen Übernutzung: Die Försterinnen und Förster der Bayerischen Staatsforsten versuchen die Bergwälder wieder vorratsreicher und strukturreicher zu entwickeln und mit heimischen Baumarten wie Tanne, Lärche und Buche zu durchsetzen. So soll ein stabiler, naturnaher und widerstandfähiger Mischwald von morgen entstehen. Die zunehmenden Klimaextreme stressen aber den aktuellen Wald – allen voran die Fichte - und erschweren den Waldumbau. In der Diskussion mit den Naturschutzvertretern wurde klar, dass nur aktive Pflege der Bergwälder, Pflanzung von zukunftsfähigen Baumarten und ein konsequentes Bekämpfen des Borkenkäfers mittelfristig die Schutzfunktion der Wälder erhält und an einigen Stellen wieder herstellt.
Die Staatswälder im Chiemgau weisen mittlerweile wieder einen hohen Anteil an stehendem und liegendem Totholz auf. Selten gewordene Arten wie Auerwild und Steinadler finden Rückzugsbereiche. In den sogenannten Naturwäldern findet auf begrenzter Fläche kein Eingriff mehr statt.
Durch die anregenden Diskussionen wurde deutlich, dass sehr viele Vorstellungen und Forderungen zu einer naturnahen Forstwirtschaft des Naturschutzverbandes am Forstbetrieb Ruhpolding bereits gelebt werden.