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Neue Vielfalt für Wald und Klima

Andreas Schinner (rechts) Ausbilder für die Forstwirtsausbildung beim Forstbetrieb Fichtelberg und Azubi Nicolas Lehner pflanzen Edelkastanien und Mehlbeeren, um den zukünftigen Wald bei Schweinsbach vielfältig und klimastabil zu gestalten.

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Baumpflanzung der Bayerischen Staatsforsten bei Bischofsgrün

12. Dezember 2024, Bischofsgrün – Gerade noch rechtzeitig vor dem Winter hat der Forstbetrieb Fichtelberg eine Baumpflanzung abgeschlossen, bei der die Auszubildenden des Forstbetriebs gemeinsam mit ihrem Ausbilder, Forstwirtschaftsmeister Andreas Schinner, den Wald entlang des beliebten Wanderwegs von Hirschhaid oberhalb Bischofsgrün zur Gaststätte Schweinsbach neu gestaltet haben.

Auf einer Fläche in der Größe von zwei Fußballfeldern wurden bereits im vergangenen Sommer alle Fichten gefällt. Nur noch einige vereinzelte Kiefern blieben stehen. Warum wurde so stark in den Waldbestand eingegriffen? Hätte der Forst nicht behutsamer vorgehen können? Andreas Schinner verneint dies. „Wir begründen hier einen neuen Waldbestand mit klimaresilienten Baumarten, also Bäumen, die mit dem zukünftig zu erwartenden Klima gut zurechtkommen. Und diese Baumarten brauchen gerade in der Jugend viel Licht und Wärme. Dafür muss der Altbestand weitgehend weichen zugunsten des neuen, zukunftsfähigen Waldes.“

Entlang des Weges pflanzten die angehenden Forstwirte Mehlbeeren, Kirschen, Walnüsse und Edelkastanien, um einen bunten und artenreichen Waldsaum zu schaffen. Dieser erfreut zukünftig nicht nur Wanderer mit seiner Vielfalt und Schönheit, sondern bietet auch zahlreichen Tierarten neue Lebensräume. Gerade der Mehlbeere, die 2024 zum "Baum des Jahres" gekürt wurde galt besondere Aufmerksamkeit. „Diese widerstandsfähige Baumart mit ihren leuchtend roten Früchten und den auf der Unterseite filzartig behaarten Blättern ist nicht nur ein Gewinn für die Artenvielfalt, sondern symbolisiert auch die Anpassungsfähigkeit unserer Wälder“, betont Andreas Schinner.

Doch nicht nur der Waldrand erhielt eine „Frischzellenkur“: Im tieferen Waldbestand pflanzten die Forstmitarbeiter Eichen und Linden. Diese tiefwurzelnden Baumarten gelten als Hoffnungsträger für die Zukunft, da sie besser mit Stürmen, Trockenheit und höheren Temperaturen umgehen können, als die bisher auf diesem Standort dominierenden Fichten.

Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen wird durch die kürzlich veröffentlichten, aktuellen Klimadaten erneut unterstrichen: Mit einer Durchschnittstemperatur von 1,6 °C über dem vorindustriellen Niveau zeigt das Jahr 2024 einmal mehr, wie dringend notwendig Klimaschutz im Allgemeinen und ein Umdenken in der Waldbewirtschaftung im Speziellen ist. 

„Wir machen unsere Wälder fit für die Zukunft. Denn wir pflanzen nicht für uns, sondern für kommende Generationen“, erklärt Forst-Spezialist Schinner. 

Mit dieser Aktion leisten die Auszubildenden des Forstbetriebs Fichtelberg einen wichtigen Beitrag für den Waldumbau, um im Fichtelgebirge auch in Zukunft gesunde und klimastabile Wälder zu erhalten.