Rekordverdächtige Strecke beim Schwarzwild
19. Dezember 2019, Spessart/Rhön - Binnen einer Woche wurden in mehreren Revieren des Forstbetriebs Hammelburg bei Gesellschaftsjagden circa 300 Wildschweine erlegt.
Ein imposantes Bild bot sich den Jägerinnen und Jägern in den Revieren Langenprozelten und Ruppertshütten, als diese sich nach der Bewegungsjagd am dritten Novembersamstag wieder trafen. Alleine an diesem einen Tag wurden insgesamt 105 Wildschweine erlegt.
An drei weiteren Gesellschaftsjagden vom 22. bis 29. November ging es ähnlich erfolgreich zu. In Summe wurden in den Revieren Aura, Mittelsinn, Neuwirtshaus und Schwärzelbach weitere 195 Stück Schwarzwild erlegt. Die starke und großflächige Beunruhigung durch die Bewegungsjagd wurde gleichzeitig für die Bejagung von Reh- und Rotwild genutzt, um die bei diesen beiden Wildarten vorhandenen Abschussplanvorgaben zu erfüllen. Um den Jagddruck insgesamt zu senken, kann somit im Forstbetrieb im Sommer eine vierwöchige Jagdpause eingelegt werden.
Aufgrund der der letztjährigen Eichel-Mast in Verbindung mit einem relativ milden Winter bot sich den Wildschweinen in den vergangenen Monaten eine ideale Lebensgrundlage, die sie für eine sehr starke Vermehrung nutzten. Schwarzwild kann unter guten Bedingungen mehrmals im Jahr Nachwuchs bekommen. Ein Zeichen für die hohe Wildschweindichte zeigte sich bereits in den letzten Wochen auf den landwirtschaftlichen Flächen, die an die Wälder des Forstbetriebes Hammelburg angrenzen. Äcker und Wiesen wurden von den Sauen umgewühlt, so dass immer wieder wirtschaftliche Schäden bei den betroffenen Landwirten entstanden.
Aber auch für das Schwarzwild selber ist eine hohe Populationsdichte auf begrenzter Fläche von Nachteil. Die einzelnen Tiere sind somit anfälliger für den Befall von Seuchen und Krankheiten. Gerade in Zeiten, in denen sich die Afrikanische Schweinepest (kurz ASP) immer stärker vor allem in den östlichen Nachbarstaaten Polen und Tschechien ausbreitet, sind geringer Wildschweindichten in Deutschland einer von mehreren Faktoren, um eine weitere Ausweitung der Krankheit zu verhindern.
Durch die erfolgreiche Bejagung des Schwarzwildes in den Spessart- und Rhönbereichen konnte der Forstbetrieb Hammelburg seinen jagdlichen, landeskulturellen und gesellschaftspolitischen Verpflichtungen in besonders erfolgreicher Weise nachkommen.
Ein kleines Schmankerl: Aufgrund der hohen Erlegungszahlen sinken möglicherweise zur Weihnachtszeit die Wildbretpreise für Schwarzwildes bei Wildbrethändlern und Metzgereien.
Der Forstbetrieb Hammelburg bewirtschaftet mit seinen 52 Beschäftigten rd. 15.800 ha Wald in 9 Forstrevieren in den Landkreisen Bad Kissingen und Main-Spessart. Jährlich werden rd. 109.000 m3 Holz geerntet und rd. 21 Hektar (das entspricht ca. 30 Fussballfeldern) Wald neu angepflanzt. Neben dem Hauptprodukt Bauholz werden ca. 35 % als Brenn- Industrie- und Rechtholz genutzt. Alle forstbetrieblichen Arbeiten basieren auf der Idee der nachhaltigen und naturnahen Forstwirtschaft. Sie ermöglicht das Miteinander von Holznutzung, Naturschutz und Erholung in einem integrativen Ansatz. Neben ca. 580 km Forstwegen, die auch als Rad- und Wanderwege sehr gut geeignet sind, findet man in unseren Wäldern zahlreiche Erholungs- und Naturschutzschwerpunkte. Wir laden Sie recht herzlich zu einem interessanten und abwechslungsreichen Besuch in unseren Wäldern ein.
Kontaktdaten finden Sie auf der Seite des Forstbetrieb Hammelburg.