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Rettung aus dem Fichtenwipfel

Janis Schemm (links), Forstwirt beim Forstbetrieb Fichtelberg bereitet bei einer Rettungsübung seinen „verletzten“ Kollegen Alois Krockauer auf die Bergung aus einer 25 m hohen Baumkrone vor.

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Florian Manske, Servicestellenleiter beim Forstbetrieb Fichtelberg, bei der Abschlussbesprechung mit den Forstwirten Alois Krockauer und Janis Schemm (v.l.n.r.) nach einem Training der Höhenretter.

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31. Juli 2024, Fichtelberg – Mitarbeiter des Forstbetriebs Fichtelberg trainieren die Rettung eines verletzten Mitarbeiters von einem hohen Baum herab.

Alois Krockauer, Forstwirt bei den Bayerischen Staatsforsten, ist seit vielen Jahren Baumsteiger. Die Zapfenernte gehört ebenso zu seinen Aufgaben, wie das Fällen von „Problembäumen“, die z.B. unter beengten Platzverhältnissen zwischen Gebäuden stehend in kurzen Stücken von oben her abgetragen werden müssen. Mit ihm unterwegs ist heute sein Kollege Janis Schemm, der ebenfalls die Spezialausbildung zum Baumsteiger absolviert hat. Hoch oben in einer mächtigen Fichte, gut 25 m über dem Boden wird es Alois Krockauer plötzlich ganz schwummerig im Kopf. Sei es wegen der hohen Temperaturen oder als Folge der anstrengenden Kletterpartie spielt sein Kreislauf verrückt. Mit letzter Kraft ruft er seinen Kollegen zur Hilfe. Innerhalb von wenigen Augenblicken steht Janis Schemm am Fuß des Baumes, auf dem in schwindelnder Höhe sein ohnmächtiger Kollege in seinem Klettergurt hängt. Routiniert bereitet der Retter seine Ausrüstung vor und beginnt, mit seinen Steigeisen im Holz Halt suchend, den Baum zu ersteigen. Oben beim ohnmächtigen Kollegen angekommen, checkt er kurz die Lebenszeichen. Dann hängt er das „Opfer“ fachkundig in seine eigene Sicherung und seilt sich mit seinem Kollegen ab. Hinunter auf den sicheren Boden. Dort angekommen leitet er die weiteren Erste-Hilfe-Maßnahmen ein.

Übungsende!

Denn das Ganze war zum Glück nur ein Training, das Florian Manske, Servicestellenleiter am Forstbetrieb Fichtelberg für die Baumsteiger angesetzt hat. „Wir trainieren mit unseren Baumsteigern jährlich das Abseilen aus einer Baumkrone und die Rettung der Kameraden. Denn nur wer regelmäßig übt, hat im Notfall auch die Routine, die richtigen Handgriffe zur Bergung auszuführen, ohne dabei sich und den zu rettenden Kollegen in Gefahr zu bringen.“ Oberstes Prinzip bei der Höhenrettung ist es, überlegt und mit der nötigen Ruhe zu handeln ohne in Hektik zu geraten. Und das muss immer wieder geübt werden „Unsere Baumsteiger haben heute wieder einmal bewiesen, dass sie einen guten Ausbildungsstand haben. Als Spezialisten arbeiten sie sicher und unfallfrei in den höchsten Baumkronen. Und darauf sind sie auch ein bisschen stolz.“